Mexiko: Indianer und Katholiken verfolgen evangelikale Gemeinden

M e x i k o, 9. September 2005 (idea) - In Mexiko werden Protestanten aus ihren Häusern vertrieben. Im westlichen Bundesstaat Jalisco mußten etwa 300 evangelische Dorfbewohner ihre Heimat wegen ihres Glaubens verlassen. Das berichtet die Redakteurin der Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, Elizabeth Kendal (Markam/Kanada), unter Berufung auf den Informationsdienst Compass Direct (Santa Ana/USA). Im Frühjahr hätten Huichol-Indianer die Mitglieder einer Baptistengemeinde, der Siebenten-Tags-Adventisten und einer Pfingstkirche mit Macheten und Morddrohungen zum Verlassen des Dorfes Agua Fria gezwungen. Bei mehreren Brandanschlägen sei ein Protestant schwer verletzt worden. Die Behörden erklärten das Vorgehen der Indianer für rechtmäßig. Sie dürften verlangen, daß alle Dorfbewohner sich an die traditionellen Kulturen hielten. Die Vertriebenen könnten zurückkehren, wenn sie die Gebräuche der Indianer wieder annähmen. Die Religion der Huichol besteht aus einem Gemisch christlicher Riten mit Schamanismus und Okkultismus. Auch die katholische Kirche verfolge evangelikale Gemeinden, so Frau Kendal weiter. Vor allem im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas schikanierten sie seit einigen Jahren die nicht-katholischen Gemeinden, die sie als Konkurrenz betrachteten. Sie wollten verhindern, daß Menschen selbst in der Bibel läsen und in evangelikalen Gemeinden zu einem eigenständigen Glauben fänden. Der Druck der katholischen Kirche treibe verängstigte Protestanten vielfach in die Arme moslemischer Gruppen, die sich seit 1995 mit Unterstützung arabischer Länder intensiv um Unterdrückte kümmerten. Von den etwa 100 Millionen Einwohnern sind Mexikos gehören etwa 90 Prozent zur katholischen Kirche, fünf Prozent sind evangelisch und die übrigen meist Angehörige von Stammesreligionen oder nichtreligiös.