28.06.2006

Der Islam relativiert universale Menschenrechte

Religionsfreiheit wird umgedeutet: Religionswechsel nur zum Islam erlaubt

Der Islam relativiert universale Menschenrechte

Religionsfreiheit wird umgedeutet: Religionswechsel nur zum Islam erlaubt

B o n n (idea) – Islamische Organisationen bemühen sich zunehmend, die weltweit anerkannten Menschenrechte zu relativieren. Diese würden nur dann als verbindlich betrachtet, wenn sie mit dem islamischen Gesetz übereinstimmen. Zu diesem Ergebnis kommt der Vorsitzende des Islam-Arbeitskreises der Deutschen Evangelischen Allianz, Kirchenrat i.R. Albrecht Hauser (Korntal bei Stuttgart), in einem Sonderdruck des Instituts für Islamfragen (Bonn). Als Beispiel nennt Hauser die Umdeutung der Religionsfreiheit. Aus islamischer Sicht bedeute der in den Menschenrechten garantierte Religionswechsel nur die Hinwendung zum Islam, aber nicht die Abwendung vom Islam. Für den Abfall vom Islam gelte die Todesstrafe. Gefahren sieht Hauser auch für die Meinungs- und Pressefreiheit. Selbst in nicht islamisch geprägten Ländern bemühten sich muslimische Verbände, kritische Äußerungen über den Islam verbieten zu lassen. Eine wichtige Rolle bei der Relativierung der Menschenrechte spiele die Organisation Islamischer Staaten (OIC). Sie wurde laut Hauser 1969 gegründet, um die westliche Vorherrschaft in den internationalen Organisationen zu überwinden. Ihre 1990 in Kairo veröffentlichte „islamische Menschenrechtserklärung“ spreche vom „wahrhaften Glauben“ des Islams als Garant jeder Menschenwürde. OIC-Vertreter strebten eine Aufnahme des islamischen Gesetzes, der Scharia, in die universalen Menschenrechte an. Die Scharia enthalte aber zahlreiche Rechtsvorschriften zur Gestaltung von Politik und Gesellschaft, die alle Nichtmoslems unterdrücken. Hauser ist stellvertretender Vorsitzender des 1999 gegründeten Islaminstituts, das den Islam aus seinen Quellen heraus so darstellen will, wie er sich selbst versteht. Ziel sei, Kirchen und Gesellschaft zu einer religionsvergleichenden Auseinandersetzung mit dem Islam zu befähigen. Dazu gibt das Institut die Zeitschrift „Islam und Christlicher Glaube“ in deutscher und englischer Sprache heraus. Vorsitzender ist der langjährige Direktor des Evangeliums-Rundfunks, Pastor Horst Marquardt (Wetzlar).