22.05.2006

Indonesien: Neue "Arabisationswelle" im Gange

In West-Java und Banten sind in den letzten Monaten über 100
Kirchen und Bethäuser gewaltsam geschlossen worden. In
Privathäusern darf nicht mehr in Gemeinschaften gebetet
werden. Die "Islam Defenders Front" droht Gewalt an, und das
Religionsministerium findet das legal. In 12 Regierungsbezirken
wurde die Scharia eingeführt und gilt damit auch für Nichtmoslems.
In Padang z.B. müssen auch christliche Mädchen in
der Schule den Jilbab tragen. Bei Moslemmehrheiten gibt es
praktisch keine Kirchenneubauten mehr. Der Bürgermeister von
Depok bei Jakarta hat in einem Dekret Frauen verboten, ohne
Ehemann nicht nach 19:00 Uhr auf der Strasse zu sein. Eine
schwangere Lehrerin, die abends auf einen Bus wartete, wurde
als "Prostituierte" durch Urteil eines Schnellrichters drei Tage ins
Gefängnis geworfen, bis sie der Ehemann ausfindig machen und
herausholen konnte. Angestellten des öffentlichen Dienstes
müssen arabisch schreiben und den Koran lesen können, oder
sie werden entlassen.