01.02.2007

Indien: Bundesstaat Himachal Pradesh führt Antibekehrungsgesetz ein -

Nur wenige Wochen, nachdem die Regierung des Bundesstaates Himachal Pradesh am 29.
Dezember des umstrittene Antibekehrungsgesetz verabschiedet hat, wurden erneut Christen
belästigt.
Pastor Behal, ein pensionierter Offizier der indischen Armee, der ein Waisenhaus in Kangra
betreibt, wurde am 21. Januar von fanatischen Hindugruppen aufgefordert, diese Einrichtung zu
schließen und den Ort zu verlassen. Die Polizei löste den Protest außerhalb des
Gebäudekomplexes auf, doch die Angreifer versuchten danach, Anschuldigungen wegen
Missbrauchs zu konstruieren und den Pastor anzuklagen.
Bei einem anderen Zwischenfall am 17. Januar wurden Seelsorger, die für ein christliches
Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige arbeiten, aufgrund erfundener Anschuldigungen
von Hinduextremisten von der Polizei angeklagt. Die Anklagen umfassten angeblich
Einschränkung der persönlichen Freiheit, Freiheitsberaubung und schwere Verletzung religiöser
Gefühle. Die Seelsorger wurden später gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt.
Obwohl der verabschiedete Gesetzesentwurf noch nicht unterschrieben wurde und damit das
Antibekehrungsgesetz in Himachal Pradesh noch nicht in Kraft ist, scheinen Hinduextremisten
daraus neuen Mut zu schöpfen, gegen die winzig kleine christliche Minderheit in diesem
Bundesstaat vorzugehen. Eines der Hauptprobleme im Zusammenhang mit den so genannten
Antibekehrungsgesetzen in Indien ist, dass sie eine feindselige Einstellung gegenüber
Minderheitsreligionsgemeinschaften nicht nur legitimieren, sondern sogar fördern. Die jüngsten
Vorwürfe wurden nicht aufgrund des neuen Gesetzesentwurfs erhoben, aber sie zeigen, dass es
jetzt auch in einem Bundesstaat, in dem es bisher nur wenig Opposition gegen christliche
Aktivitäten gegeben hat, zu Opposition, Gewalttätigkeit und Diskriminierung kommen könnte,
wie sie in anderen Bundesstaaten Indiens mit Antibekehrungsgesetzen weit verbreitet sind.
Tina Lambert von Christian Solidarity Worldwide sagte: "Mit diesen Angriffen versucht man
vielleicht auszuloten, wie weit man gehen kann. Sie stellen einen politischen Opportunismus der
übelsten Sorte dar. Dadurch wird das grundlegende Recht auf freie Religionsausübung mit
Füßen getreten. Wir rufen die internationale Gemeinschaft dazu auf, sich wesentlich ernsthafter
mit den Antibekehrungsgesetzen in Indien auseinander zu setzen."
Quelle: CSW - Christian Solidarity Worldwide, Übersetzung JJ/ÖEA/AKREF