01.02.2007

Vietnam: Treffen des Papstes mit dem vietnamesischen Ministerpräsidenten

Rom/Italien, 25.01.2007 (ORF/APD) Papst Benedikt XVI. hat am 25. Januar den
vietnamesischen Ministerpräsidenten Nguyen Tan Dung zu einem historischen Treffen
empfangen. Das erste Gespräch eines Regierungschefs des kommunistischen Landes mit dem
katholischen Kirchenoberhaupt dauerte 25 Minuten. Neben zwei Übersetzern nahm auch der
Chef des vietnamesischen Ausschusses für Religionsangelegenheiten an dem Treffen teil. Der
vietnamesische Premierminister traf auch Kardinal-Staatsekretär Tarcisio Bertone und den
vatikanischen "Außenminister" Dominique Mamberti.
Der Heilige Stuhl habe seine Freude über den Besuch zum Ausdruck gebracht, hieß es im
Anschluss in einer Erklärung des Pressesaals. Der Besuch aus Vietnam sei „ein neuer und
wichtiger Schritt zur Normalisierung der bilateralen Beziehungen“. „Diese haben in den
vergangenen Jahren konkrete Fortschritte erlebt und der Kirche in Vietnam mehr
Religionsfreiheit eröffnet.“ Die Gespräche haben sich laut Vatikanerklärung vor allem um die
noch offenen Fragen gedreht.
Beobachter gingen davon aus, dass das Treffen zudem ein Schritt hin zur Aufnahme von
diplomatischen Beziehungen sein könnte. "Die weiterhin bestehenden Probleme werden
hoffentlich durch die existierenden Dialogkanäle gelöst werden und zu einer fruchtbaren
Zusammenarbeit von Kirche und Staat führen", hieß es in der Mitteilung des Vatikan. Von den
84 Millionen Vietnamesen sind sechs Millionen katholisch. Nach den Philippinen lebt in
Vietnam damit die größte katholische Gemeinde Südostasiens.