15.02.2007

Ägypten: Neue Aufrufe zur Freilassung Akkads

Trotz gerichtlichem Freispruch ist der zum Christentum konvertierte muslimische<br />Geistliche weiter inhaftiert

Ägypten: Neue Aufrufe zur Freilassung Akkads

Trotz gerichtlichem Freispruch ist der zum Christentum konvertierte muslimische
Geistliche weiter inhaftiert

(Institut für Islamfragen, dh, 8.2.2007) Im Dezember 2006 wurde ein Infoblatt von "Sign of Hope" zum Thema des seit 6. April 2005 in Ägypten inhaftierten muslimischen Geistlichen
veröffentlicht. Darin wurden wieder Menschenrechtsorganisationen und alle "zivilisierten" Menschen aufgerufen, die ägyptische Regierung zur Freilassung Akkads zu bewegen.Ansprechpartner seien die ägyptische Botschaften und der ägyptische Präsident Mubarak.
Am 20.10.2006 wurde von www.csi.or.at der folgende Bericht zum oben genannten Fall veröffentlicht: "Konvertierter Scheich seit 18 Monaten im Gefängnis. Bahaa el-Din Ahmed Hussein Akkad
(57) wurde im September in das Gefängnis Wadi el-Natroun gebracht. Es ist ihm mitgeteilt worden, dass er dort so lange bleiben würde, bis er sich dazu bereit erklärt habe, für die Regierung als Informant gegen andere Konvertiten zu arbeiten. El-Akkad ist mittlerweile seit dem 6. April 2005 eingesperrt, ohne den Grund seiner Anklage offiziell erfahren zu haben. Es
verbreiteten einige seiner Zellengenossen das Gerücht, er würde auch andere Muslime zum Christentum bekehren, was zu mindestens einer gravierenden Tätlichkeit gegen ihn geführt hat.
Nachdem vor zehn Wochen das Gericht endlich beschlossen hatte, El-Akkad wieder freizulassen, ignorierte die ägyptische Sicherheitspolizei diese Order schlichtweg und brachte
ihn wieder ins Gefängnis. Mittels einiger aus dem Gefängnis geschmuggelter Briefe erklärte El-Akkad, dass er nach intensivem Studien des Islam zum Christentum übergetreten sei. Mehr
als zwanzig Jahre lang war der ehemalige Scheich Mitglied einer fundamentalistischen islamischen Gruppe, die aktiv Nicht-Muslime bekehrte, aber strikt Abstand von Gewalt nahm.
Er leitete auch eine Moschee in der Gegend von Giza bei Kairo. 1994 publizierte er ein 500-seitiges Buch, in dem er den traditionellen Glauben des Islam zusammenfasste. Zunehmend
wurde er allerdings enttäuscht und begann vor etwa fünf Jahren, darum zu beten, Gott persönlich kennen lernen zu dürfen. Erst im Januar 2005 sprach er zum ersten Mal mit
jemandem, der ihm die Grundzüge des christlichen Glaubens auslegte. Als Folge dessen begann er ein intensives Studium christlicher Literatur und wurde innerhalb von wenigen Wochen zu
einem Jünger Jesu. Innerhalb von zwei Monaten erreichte die Nachricht seiner Bekehrung die Sicherheitspolizei und Akkad wurde ohne Vorwarnung verhaftet. Als der Gerichtsbeschluss für
El-Akkads Freilassung feststand, wartete seine Familie umsonst auf seine Rückkehr. Erst zehn Tage später erfuhren sie, dass El-Akkad weiterhin eingesperrt wurde. Seine Situation scheint
nicht gut zu sein, weil das Gefängnis, in dem er inhaftiert ist, ein sehr schlechtes zu sein scheint und seine Gesundheit ob seines Alters ohnehin angeschlagen ist."
Quelle: www.csi.or.at/index.php?inh=1&sub=8&fdw=36#fall36
Kommentar: Seitdem Muhammad 622 n. Chr. in Medina zum Heerführer und Machtpolitiker wurde und seinen Feinden ihre Haltung mit Verfolgung vergolt, ist es für Muslime überall
gefährlich, vom Islam abzufallen. Wenn sich jedoch ein Nicht-Muslim zum Islam bekehrt, ist er in islamisch geprägten Staaten immer herzlich wilkommen. Dieser Zustand hat sich innerhalb
von ca. 1400 Jahren seit der Verbreitung des Islam nicht geändert. Muslime, die z. B. zum Christentum konvertieren, müssen mit Verfolgung, Inhaftierung, Enterbung, Verbannung oder
gar Tötung rechnen.