15.03.2007

Kosovo-albanische Gemeinde verbietet dem Patriarchatskloster, Mauer zu errichten

(PEC / KOSOVO-METOHIJA) Während die kosovo-albanischen Behörden einerseits sehr
wenig gegen die häufigen Angriffe auf die SOK tun, verbieten sie ihr andererseits, sich selbst
zu schützen. Kürzlich bekam das Patriarchatskloster in Pec einen Bescheid der
kosovo-albanischen Gemeinde Pec, dass die laufenden Arbeiten an der Klostermauer und
dem dazugehörigen Tor einzustellen seien. Die Äbtissin von Pec, Mutter Fevronija, sagt aber,
das Kloster habe die erforderlichen Genehmigungen für die Arbeiten an der Mauer erhalten.
Die Einmischung der Gemeinde erschwere das ohnehin schwere Klosterleben, betont sie. Die
Mauer werde gerade wegen der zahlreichen Provokationen errichtet: Das Kloster sei unter
anderem mit Steinen beworfen worden. Es möchte nun seinen Frieden bewahren und etwas
für die Sicherheit tun, fügt die Äbtissin von Pec hinzu.
Dabei fördert das Kloster durch seine Baumaßnahmen gerade die kosovo-albanische
Wirtschaft: Die Bauarbeiten in Pec führte keine serbische, sondern eine kosovo-albanische
Firma durch, die an mehreren Wiederaufbauarbeiten von serbischen orthodoxen Klöstern und
Kirchen - Gottesmutter von Ljevis in Prizren, Hl.-Johannes-Kirche in Pec, Kloster Decani etc.
- beteiligt war. In diesem Kontext sagte Vikarbischof Teodosije von Lipljan, es sei besonders
traurig, dass die Gemeindebehörden durch solche Entscheidungen die Arbeit an Objekten der
SOK, an welcher sich serbische wie albanische Firmen beteiligen, "entmutige". Alle diese
Firmen haben sich als sehr korrekt erwiesen und seien motiviert gewesen, ihre Arbeit so gut
wie möglich zu erledigen, so der Bischof. Durch ihr bisheriges Verhalten haben die
kosovarischen Behörden gezeigt, dass sie, besonders auf der Ebene der Gemeinden, häufig
ihre Macht missbrauchen, um die Existenz von serbischen orthodoxen Klöstern und Kirchen
zu gefährden, sowie die Rückkehr der serbischen Bevölkerung zu verhindern, sagte Bischof
Teodosije. Er fügte hinzu: "Das wird uns natürlich nicht von unserer Absicht abbringen,
unsere Heiligtümer wiederaufzubauen und unser Kirchenvolk zurück zu bringen; die
Gemeinden müssen aber die finanzielle und moralische Verantwortung für den Schaden
tragen, der durch ihre verantwortungslose Arbeit und ihr Verhalten auf den serbischen
orthodoxen Heiligtümern entsteht."
Bischof Teodosije informierte über das Verbot der notwendigen Bauarbeiten am Patriarchatskloster und den vandalischen Übergriff auf die Hl.-Johannes-Kirche in Pec die
UNO-Verwaltung im Kosovo (UNMiK), die internationale Friedenstruppe Kosovo Force
(KFOR) sowie die internationalen Organisationen in Pristina.
Gerade wegen solcher Vorfälle wurde im Ahtisaari-Plan für das Kosovo vorgesehen, dass die
SOK das Recht haben soll, ihr Eigentum frei zu verwalten und über den Zugang zu ihren
Objekten zu entscheiden (Annex 5, Artikel 1.5). Das serbische Verhandlungsteam hat diese
Position auf den unlängst in Wien stattgefundenen Verhandlungen über das Kosovo energisch
gegen albanische Gegenvorschläge verteidigt.
Das Patriarchatskloster von Pec wurde im späten Mittelalter erbaut und war mehrere
Jahrhunderte lang der Hauptsitz der SOK. Auch heute noch ist das Kloster von der
Diözesanstruktur der SOK exemt und unmittelbar dem Serbischen Patriarchen unterstellt. Im
Jahre 2006 gesellte sich das Patriarchatskloster von Pec, zusammen mit dem Kloster
Gracanica und der Gottesmutter-Kirche in Prizren (Bogorodica Ljeviska) dem Kloster Decani
auf der Liste des UNESCO-Welterbes zu.
(ID SOK ME)