Serbien/Kosovo: Noch ein Angriff auf die Serbische Orthodoxe Kirche im Kosovo

(PEC / KOSOVO-METOHIJA) Unbekannte sind unlängst in die kurz zuvor renovierte
serbische orthodoxe Kirche in der Stadt Pec eingebrochen und haben dort großen Schaden
angerichtet. Sie haben alle Fenster zerbrochen und die Wände mit obszönen Graffiti
beschriftet. Unter den Graffiti fanden sich auch die Namen der berüchtigten paramilitärischen
albanischen Formationen. Im Kirchenvorraum wurde Müll ausgeschüttet.
Der Vikarbischof der serbischen orthodoxen Diözese von Raszien-Prizren und
Kosovo-Metohija, Bischof Teodosije von Lipljan, sagte anlässlich des Vorfalls: "Das ist
leider noch ein Beispiel der religiösen und ethnischen Intoleranz sowie des Vandalismus
gegenüber den Heiligtümern, die wir mit Mühe wiederaufbauen." Es sei tragisch, fügte der
Bischof hinzu, dass die Gemeinde und die Polizei nichts unternommen haben, um die Kirche
in Pec zu schützen, obwohl es mehrere diesbezügliche Anträge seitens der Kirche gegeben
habe.
Die angegriffene Kirche von Pec ist eine dem Hl. Johannes dem Täufer gewidmete
Stadtkirche. In Pec befindet sich auch das mittelalterliche Patriarchatskloster der Serbischen
Orthodoxen Kirche (SOK), das von Soldaten der internationalen Friedenstruppe KFOR
beschützt wird (s. auch Artikel unten).Die Hl.-Johannes-Kirche von Pec wurde unlängst mit Unterstützung des Europarates
renoviert. Vorgestern verurteilte Terry Davies, der Generalsekretär des Europarates, den
Vorfall "aufs Schärfste". Er schrieb, diejenigen, die Gewalt anwenden, bedrohen die Zukunft
aller, die im Kosovo leben. Die Zukunft sei mehr als nur Status, betonte Davies. Sie werde
durch die Qualität des Lebens, nicht durch die Quantität der Grenzen bestimmt. Wenn das
Volk von Kosovo keine Kraft finde, sich vom "Krampf der ethnischen Gewalt und des
Hasses" zu befreien, werde das Kosovo zum Gefängnis sowohl für die Mehrheit als auch für
die Minderheiten werden, ungeachtet dessen, was der Sicherheitsrat der UNO am Ende
entscheide, schrieb der Generalsekretär des Europarates.
Vor einem Monat wurde die serbische orthodoxe Stadtkirche in Pristina von Unbekannten
beschädigt, davor auch Kirchen in Prizren und Podujevo.
(ID SOK ME)