04.09.2007

Aserbaidschan: Baptistenprediger zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt


10. August / AKREF/JJ Am 8. August wurde der Baptistenpastor Zaur Balaev aus Aliabad im
Norden Aserbaidschans wegen angeblichen Widerstands gegen die Staatsgewalt zu 2 Jahren
Gefängnis verurteilt. Weiters wurde ihm die Abhaltung "illegaler Versammlungen unter dem
Deckmantel religiöser Aktivitäten ohne konkrete Erlaubnis und staatliche Registrierung"
vorgeworfen. Die aserbaidschanischen Behörden haben ihre Anklagen verändert, während
Balaev in Untersuchungshaft saß. Ursprünglich war behauptet worden, er hätte während eines
Polizeieinsatzes bei einem Sonntagsgottesdienst einen Hund auf die Polizisten gehetzt.
Nachdem über 50 Personen eine Erklärung unterschrieben hatten, in der sie die Unschuld
Balaevs bezeugten, "verschwand" der Hund aus den behördlichen Vorwürfen und Balaev wurde
stattdessen beschuldigt, fünf Polizisten attackiert und die Tür eines Polizeiautos beschädigt zu
haben. Diesen Behauptungen der Behörden wird energisch widersprochen. Zeugen der Anklage
haben zugegeben, dass sie den angeblichen Übergriff durch Pastor Balaev nicht gesehen haben.
Sie sagten, sie hätten darüber nur von Leuten auf dem Markt oder im Teehaus gehört oder die
Polizei hätte sie unter Druck gesetzt, auszusagen. "Wir werden Berufung einlegen", sagt Ilja
Zentschenko vom Baptistenbund.
Religiöse Betätigung ohne Registrierung ist in Aserbaidschan nicht ausdrücklich verboten, doch
handeln Beamte oft so, als wäre sie illegal. Es liegt eine große Ironie darin, dass dieselben
Behörden, die den Registrierungsantrag der Gemeinde in Aliabad behindern, diese wegen ihrer
Versammlungen ohne Registrierung bestrafen.
Quelle: Forum 18 News Service, Oslo