18.04.2008

China: Uigurischem Christ droht Todesstrafe

(Open Doors) – Da im Zusammenhang mit den Tibet-Unruhen bis Ende März 400 Uiguren in Gewahrsam genommen wurden, befürchtet die Familie eines uigurischen Christen, er könne als Separatist gebrandmarkt und noch in diesem Monat zum Tode verurteilt werden. Der ehemalige Muslim Alimjan Yimits war angeklagt worden, die nationale Sicherheit zu gefährden, weil er sein Geschäft „als Deckmantel benutzt habe, um das Christentum den Uiguren zu predigen". Bei seiner Verhaftung am 12. Januar sagten die Beamten seiner Familie nur, die Verhaftung sei eine Sache der "nationalen Sicherheit".

Alimjan ist seit über 10 Jahren Christ und in der uigurischen Kirche aktiv. Seine Verhaftung war ein Schock für seine Familie und Freunde, die ihn als sanftmütigen Mann mit einem einfachen Glauben beschreiben, den er fest, aber still zum Ausdruck bringt. Anders als im restlichen Teil des Landes ist es in der Provinz Xinjiang den Uiguren nicht erlaubt, einer offiziellen Drei-Selbst-Kirche anzugehören, was sie dazu zwingt, sich in nicht registrierten Hausgemeinden zu versammeln.

Im November letzten Jahres war ein anderer uigurischer Christ, Osman Imin, verhaftet worden. Er habe Ausländer bei illegalen religiösen Aktivitäten unterstützt und Staatsgeheimnisse verraten. Seit Jahresbeginn seien mindestens ein weiterer uigurischer Christ in der Provinzhauptstadt Urumqi und ein anderer in der Stadt Kashgar verhaftet worden.