15.08.2008

Laos: Behörden verhaften 90 Christen

OD - 15.8.2008 - Die laotische Polizei verhaftete in den letzten Wochen 90 Christen in drei Provinzen und sperrte die meisten von ihnen ins Gefängnis, zuletzt einen Pastor und vier Gläubige einer Hausgemeinde aus Boukham in der Provinz Savannakhet. Die Verhaftungen ausserhalb von Savannakhet wurden im Süden der Provinz Saravan und im Norden der Provinz Luang Prabang verordnet.

Allein in der Stadt Katin (Provinz Saravan) wurden vor rund einem Monat 80 Christen eingekerkert. Ausgelöst hatte die Massenverhaftung ein Mord an einem Christen: Ortsansässige überfielen ihn und schütteten ihm Reiswein in den Mund, bis er erstickte. Darauf beerdigte die Trauerfamilie den Mann und steckte ein Holzkreuz auf sein Grab, was als Verbrechen angesehen wurde. Die Dorfverantwortlichen klagten die Christen an, «religiöse Rituale der Staatsfeinde» durchzuführen. Von der Familie wurden ein Büffel und ein Schwein beschlagnahmt. Die Christen des Dorfes wurden als Staatsfeinde bezeichnet, und 17 der 20 inhaftierten Christenfamilien – 80 Menschen, Erwachsene und Kinder – wurden in einem Schulgebäude eingesperrt. Während drei Tagen wurde ihnen die Nahrung verweigert, um die Erwachsenen zu zwingen, ein Dokument zu unterschreiben, auf dem sie ihren Glauben widerrufen.

Ende Juli stürmte die Polizei den Gottesdienst einer Hausgemeinde in Boukham (Provinz Savannakhet) und drohte den 63 Gläubigen mit Gefängnis, wenn sie nicht sofort aufhörten «an Gott zu glauben». Die Christen weigerten sich, ihrem Glauben abzuschwören. Die Polizei nahmen daraufhin Pastor Sompong und vier weitere Gläubige gefangen, darunter ein 17-jähriges Mädchen.