17.02.2008

Belarus: Erneuter Druck gegen Protestanten


AKREF/JJ - 8. Februar 2008 - Aktive christliche Gemeinden in Weißrussland stehen unter
verstärktem Druck. Nicht registrierte Baptistengemeinden wurden mit einer Flut von
Geldstrafen wegen nicht registrierter religiöser Aktivitäten belegt. Ein Teil der Baptisten in den
Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion verweigert die staatliche Registrierung in der
Überzeugung, dass diese zur Einmischung des Staates in kirchliche Angelegenheiten führt.
Einer der kürzlich unter Strafverfolgung zu leiden hatte, Nikolai Varuschin erklärte: „Das ist
unser Weg. Wir sind bereit, für unseren Glauben zu leiden. Wir beten, dass unsere Leute dem
Herrn treu bleiben“. Entgegen internationalen Menschenrechtsstandards ist Weißrussland das
einzige Land in Europa, in dem religiöse Aktivitäten ohne staatliche Registrierung verboten
sind. Die Verfolgungswelle fällt zeitlich mit einer Anzahl von wesentlichen Aussagen von
Amtsträgern über die religiöse Lage zusammen. So kündigte z.B. Leonid Gulyako, der
Bevollmächtigte für religiöse und ethnische Angelegenheiten, an, 2008 würden Maßnahmen
getroffen, „um die Verbreitung von neuen Kulten und Pseudoreligionen zu verhindern“. Ein
Richter formulierte, dass das Verbot religiöser Betätigung ohne staatliche Registrierung dem
Schutz der Bürger vor „destruktiven Sekten“ dient.
Als Reaktion auf die unbefristete Vertragung eines Gerichtsverfahrens, in dem über das
seinerzeit zu Unrecht beschlagnahmte Gebäude der Neues Leben Gemeinde in Minsk
entschieden werden soll, hat sich die Gemeinde für zivilen Ungehorsam entschieden. Man
verweigert staatlichen Inspektoren, die befugt sind, Geldstrafen zu verhängen, den Zutritt zum
Gebäude der Neues Leben Gemeinde. Der Grund: Geldstrafen verschiedenster Behörden werden
in mehreren Nachfolgestaaten der Sowjetunion als Druckmittel gegen religiöse Minderheiten
eingesetzt. Aktuelle Nachrichten der Gemeinde in russischer und englischer Sprache findet man
unter www.newlife.by.
Quelle: Forum 18 News Service, Oslo