17.02.2008

China: Kämpfer für Religionsfreiheit in China ausgezeichnet

<br />Bob Fu – vom Demonstranten für Demokratie zum Chronisten der Verfolgung

China: Kämpfer für Religionsfreiheit in China ausgezeichnet


Bob Fu – vom Demonstranten für Demokratie zum Chronisten der Verfolgung


W a s h i n g t o n (idea) - 15.02.08– Bob Fu, Kämpfer für Religionsfreiheit in der Volksrepublik
China, hat eine hohe Auszeichnung der größten protestantischen Kirche in den USA erhalten.
Der Gründer und Leiter des Hilfswerks China Aid Association (CAA/Midland im Bundesstaat
Texas) erhielt am 7. Februar in der Bibliothek des US-Kongresses in Washington den
John-Leland-Preis der Kommission für Ethik und Religionsfreiheit des Bundes der Südlichen
Baptisten. Fu war zunächst in der studentischen Demokratiebewegung engagiert, deren
Aufstand auf dem Pekinger Platz des Himmlischen Friedens im Juni 1989 vom
kommunistischen Regime blutig niedergeschlagen wurde. Fu wandte sich dann dem christlichen
Glauben zu, wurde Pastor einer Hausgemeinde und gründete mit seiner Frau Heidi eine
Bibelschule. 1996 wurden sie inhaftiert. Wie der Informationsdienst Assist weiter berichtet,
gelang ihnen die Flucht in die USA. Dort gründete Fu im Jahr 2002 das Hilfswerk CAA. Es
beobachtet und berichtet über religiöse Verfolgung durch den chinesischen Staat. Bei der
Preisverleihung betonte Fu, dass er seinem Heimatland Wohlergehen wünsche. Dies könne nur
erreicht werden, wenn die Religionsfreiheit verwirklicht werde und unter dem Schutz des
Gesetzes stehe. Er hoffe, dass die chinesische Regierung bald einsehe, dass Christen und Anhänger anderer friedlicher Religionen nicht kontrolliert werden müssten und keine
Bedrohung darstellten. Der Preis, den im Jahr 2006 US-Präsident George W. Bush erhalten
hatte, ist nach dem Baptistenpastor John Leland (1754-1841) benannt, der für Religionsfreiheit
in den USA kämpfte. Der Bund der Südlichen Baptisten hat mehr als 16 Millionen Mitglieder.
Verfolgung in China nimmt zu
Laut CAA hat sich die religiöse Verfolgung in China im vorigen Jahr noch verschärft. Insgesamt
habe es 60 Übergriffe auf staatlich nicht anerkannte Hausgemeinden gegeben, ein Zuwachs von
mehr als 30 Prozent gegenüber 2006. Die Zahl der Verfolgten wuchs um 18,5 Prozent auf 788
Personen. Die Gesamtzahl der Christen in China wird laut CAA einem internen staatlichen
Bericht zufolge auf bis zu 130 Millionen geschätzt. Andere China-Kenner gehen von 40
Millionen aus. Unbestritten ist, dass sich die meisten in nicht registrierten Gemeinden
versammeln, weil sie die Kontrolle des Staates ablehnen. Die staatlich anerkannte
Drei-Selbst-Bewegung und der Chinesische Christenrat repräsentieren 18 Millionen Mitglieder.
Von den etwa 20 Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen regimetreuen Kirchen an.
Nach Schätzungen leben in der Volksrepublik ferner rund 100 Millionen Buddhisten, 30
Millionen Taoisten und 25 Millionen Muslime.