19.02.2008

Gaza: Christen überlegen, ob sie auswandern sollen


(Open Doors) – Nachdem Pauline und ihre beiden Söhne Weihnachten in Jordanien gefeiert
hatten, sind sie nach Gaza zurückgekehrt. Seit dem Mord an ihrem Ehemann Rami Ayyad und
den Morddrohungen von militanten Muslimen haben mehrere christliche Familien die Stadt
verlassen. Viele Christen sind unschlüssig, wie es weitergehen soll, ob sie nach Gaza
zurückkehren oder auswandern sollen.
Ein Christ in Gaza berichtet: „70% der Christen wollen Gaza verlassen, sie haben wirklich sehr
Angst. Aber wir lieben Gaza, hier haben wir unsere Häuser und unsere Wurzeln.“
Viele sind bereits geflohen, andere überlegen es sich ernsthaft. Die Lebensbedingungen werden
immer schwieriger: Zu den Drohungen kommen Stromausfälle, Lebensmittel- und
Medikamentenmangel. Auch Pauline muss entscheiden, ob sie bleiben wird oder nicht. Sie
erwartet ihr drittes Kind, es soll im Februar zur Welt kommen.
Im selben Dilemma steckt Hanna Massad, der Pastor der Baptistengemeinde Gazas. Zurzeit lebt
er nicht mehr dort. Er hat mehrere Male versucht hinzugehen und in der Gemeinde zu predigen,
aber er hat es nicht über die Grenze geschafft. Die Drohungen gegen die Gemeindeglieder
nehmen zu, doch sie geben nicht auf und treffen sich trotzdem weiterhin. Aus Vorsicht
versammeln sie sich jedoch nur in kleinen Gruppen.
Von den 1,5 Millionen Einwohnern Gazas sind rund 3´000 Christen. Die meisten davon gehören
der griechisch orthodoxen oder der römisch-katholischen Kirche an.