19.02.2008

Iran: Drei Bahais im Iran verhaftet


Wien/Österreich, 01.02.1007 (ORF religion) Die österreichische Bahai -Gemeinde macht auf
die jüngste Verhaftung von Anhängern der Bahai -Religion im Iran aufmerksam und hat sich um
Hilfe für deren Freilassung an das Außenministerium in Wien gewandt.
In der Stadt Schiras sind drei junge iranische Bahais wegen ihres sozialen Engagements zu einer
vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden, teilt die Pressesprecherin der österreichischen Bahai
-Gemeinde, Ottilie Käfer, am 30. Januar in einer Presseaussendung mit. Die drei Bahais hatten
gemeinsam mit rund 50 anderen Personen, darunter auch Muslimen, ein von den Behörden
gebilligtes soziales Bildungsprojekt für Kinder organisiert. Sie befinden sich in der Haftanstalt
des iranischen Geheimdienstes in Schiras. Enge Familienangehörige dürfen die Inhaftierten
einmal die Woche besuchen. Der Besuch dürfe nur drei Minuten dauern, sagte die Bahai -
Sprecherin. Die drei Inhaftierten haben nach Angaben der Sprecherin keinen Zugang zu einem
Rechtsanwalt, obwohl sie sich darum bemühen. Die Behörden werfen den drei Bahais vor, dass
sie bei diesem Sozialvorhaben indirekt ihren Glauben gelehrt hätten, was aber nicht der Fall
war, wie die Bahai -Sprecherin betonte.
Bahais gelten im Iran als Abtrünnige
Die Bahais, deren Glaube im 19.Jahrhundert von Baha´u´llah (1817-1892) gestiftet wurde, gelten
im Iran als "Abtrünnige vom Islam". Seit der Gründung der Islamischen Republik 1979 werden
die Bahais verfolgt. Über 200 Gläubige wurden nach Angaben der österreichischen Bahai -
Gemeinde wegen ihrer Religion hingerichtet.