19.02.2008

Kasachstan: Operation der Geheimpolizei zur Auflösung einer ganzen Konfession?

 

AKREF/JJ - 1. Februar 2008 - Die Geheimpolizei KNB führte am 25. und 26. Januar eine 17-
stündige Razzia gegen die presbyterianische Gnadenkirche in Almaty durch. „Sie haben alles
und jeden überprüft und alle Computer beschlagnahmt“ klagte Dimitri Kan von der Zentrale
dieser Konfession in Karaganda. Diese Razzia ist Teil der Kampagne, die im August des
Vorjahres mit einer 15-stündigen Razzia begann. Seit Mitte Januar ermitteln die Finanzpolizei,
das Justizministerium und die Geheimpolizei in steigendem Maß gegen Mitglieder der
Gnadenkirche in ganz Kasachstan und verhören Mitglieder dieser Konfession. Gegenüber den
Medien lässt man den Vorwurf durchsickern, die Mitglieder der Kirche seien in Spionage
verwickelt, eigneten sich das Eigentum anderer Kirchenmitglieder an und würden keine
Steuererklärungen abgeben. Weiters wird ihnen vorgeworfen, Feindschaft zwischen den
Religionen zu schüren und Drogen zu besitzen. All das, obwohl noch kein Mitglied der
Gnadenkirche jemals wegen eines solchen Delikts vor einem Strafgericht angeklagt wurde.
„Diese ganze Kampagne ist darauf ausgerichtet, die Gnadenkirche in Kasachstan aufzulösen“,
erklärte Dimitri Kan. Demgegenüber behauptet Wjatscheslav Kalyuzhny, der stellvertretende
Ombudsmann für Menschenrechte, dass in Kasachstan niemand aus religiösen Gründen verfolgt
werde.
Quelle: Forum 18 News Service, Oslo