05.07.2008

Christenverfolgung: Weltweit leidet jeder zehnte Christ unter Diskriminierung

S t u t t g a r t (idea) - 5.07.08 - Fast zehn Prozent der weltweit 2,1 Milliarden Christen leiden wegen ihres Glaubens unter Diskriminierungen, schwerwiegenden Benachteiligungen und teilweise heftigen Anfeindungen und Verfolgung

Kirchensteuern seit drei Jahren im Aufwärtstrend

Nach Angaben des Finanzdezernenten, Oberkirchenrat Martin Kastrup (Stuttgart), befinden sich die Kirchensteuererträge seit drei Jahren im Aufwärtstrend. Im laufenden Jahr würden Mehreinnahmen in Höhe von 40 Millionen Euro erwartet, so dass die Einnahmen auf 565 Millionen Euro steigen werden. Die Steuerüberschüsse sollen vor allem in Rücklagen fließen, zum Beispiel in Pensionskassen für Angestellte und Kirchenbeamte. Dringend notwendig sei auch die immer wieder aufgeschobene Sanierung zahlreicher Immobilien. Außerdem würden 15 Millionen Euro bereitgestellt, um Personal- und Sachkostensteigerungen aufzufangen. Langfristig rechnet Kastrup mit sinkenden Einnahmen, da die Zahl der Kirchenmitglieder und damit der Steuerzahler abnehme und die Kosten für Personal und Energie stiegen.

7,5 Millionen Euro für Kleinkinderbetreuung

Für Kinder unter drei Jahren will die Landeskirche eigene Betreuungsangebote schaffen. Dafür sollen Kirchengemeinden und Kirchenbezirke als Träger der kirchlichen Kindergärten in den kommenden fünf Jahren 7,5 Millionen Euro erhalten. Zur Begründung wies der Dezernent für Jugend und Bildung Oberkirchenrat Werner Baur auf die große Nachfrage hin. Wenn die Kirche keine Plätze für Kleinkinder bereitstelle, gingen die Eltern zu anderen Trägern. Ein späterer Wechsel in einen kirchlichen Kindergarten sei unwahrscheinlich. Um eine bessere Ausbildung von Fachkräften für evangelische Kindertageseinrichtungen zu erreichen, sei zum Sommersemester 2008 der Studiengang "Frühpädagogik" an der Evangelischen Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg eingerichtet worden. Die württembergische Landeskirche ist Träger von fast 980 Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg.

In vielen Ländern habe sich die Situation im vergangenen Jahr weiter verschlechtert, teilte Kirchenrat Klaus Rieth (Stuttgart) am 4. Juli vor der in Stuttgart tagenden Landessynode mit. So hätten drei Viertel der christlichen Iraker wegen gezielter Einschüchterungen, Übergriffen und Entführungen ihre Heimat verlassen. Auch in Indien und Pakistan sei die Zahl der Drohungen und Gewalttaten durch Extremisten weiter gestiegen. Völlig neu seien Drohungen gegen Christen in Pakistan, entweder zum Islam überzutreten oder vertrieben zu werden. Weitere Christenverfolgungen und Unterdrückung religiöser Minderheiten gebe es in China, Eritrea, Ägypten und in der Türkei. Rieth rief die Kirchenmitglieder auf, regelmäßig für die rund 200 Millionen verfolgten Christen zu beten.