Kasachstan: „Höhere Behörden“ stehen hinter der Verfolgung von Religionsgemeinschaften

11. April 2008 AKREF/JJ Abgesehen von der Strafverfolgung nicht registrierter Religionsgemeinschaften haben die kasachischen Behörden auch ein Verwaltungsverfahren gegen eine registrierte Gemeinschaft eingeleitet, und ein weiteres gegen eine Gemeinschaft, die gezwungen ist, sich neu registrieren zu lassen. Der registrierten Salem Kirche wird vorgeworfen, „illegale Versammlungen“ abzuhalten, da sich eine russischsprechende Gruppe in einer Privatwohnung trifft, die sich nicht an der Adresse befindet, unter der die Gemeinschaft registriert ist. Aygul Zhagiparova, die Leiterin der Gemeinde, betont, dass nach dem Verwaltungsgesetz solche Versammlungen in Privatwohnungen von Mitgliedern gestattet sind, so lange keine wichtigen religiösen Zeremonien, wie etwa Taufen oder Hochzeiten durchgeführt werden. Ein Beamter, der nicht namentlich genannt werden möchte, erklärte gegenüber Forum 18, dass „höhere Behörden“ die Beamten auf lokaler Ebene gezwungen haben, eine nicht registrierte Baptistengemeinde anzuklagen. „Wir werden oft aufgefordert, die Religionsgemeinschaften durch Einleitung von Strafverfahren oder durch andere Mittel zu behindern“, erklärte der Beamte, und fügte hinzu: „Weil das Gesetz leicht manipuliert werden kann, werden die Religionsgemeinschaften hier leicht zu Opfern.“ Der protestantischen „Neues Leben“ Gemeinde droht die Konfiskation ihres Gemeindehauses, das sie mit großem Aufwand restauriert haben.

Quelle: Forum 18 News Service, Oslo