05.11.2008

Pakistan: Katholik neuer Minderheiten-Minister

Islamabad/Pakistan, 5.11.2008 (KAP) Der römisch-katholische Parlamentarier Shahbaz Bhatti wurde zum neuen pakistanischen Minderheiten-Minister ernannt. Wie die katholische Nachrichtenagentur "AsiaNews" meldet, ist der Minderheiten-Minister erstmals gleichrangig mit den anderen Angehörigen des Kabinetts.

Shahbaz Bhatti ist zugleich Vorsitzender der "Allianz der Minderheiten in Pakistan" (APMA). Freiwillige und Sympathisanten der APMA feierten in vielen Städten des Indus-Tales die Ernennung von Bhatti mit Freudenfesten. Die APMA setzt sich für Religionsfreiheit, interreligiösen Dialog, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte für alle ein - von den Christen bis zu den Parsen. Bhatti sagte, er habe seine neue Aufgabe angenommen, weil es ihm darum gehe, die "unterdrückten und an den Rand gedrängten" Gemeinschaften zu verteidigen. Er habe sein Leben dem Einsatz für die Gleichheit aller Menschen in Pakistan, für die Religionsfreiheit und die Rechte der Minoritäten gewidmet.

1985 hatte Bhatti die APMA begründet. Ab 1986 galt sein Kampf vor allem den sogenannten "Blasphemiegesetzen", mit denen die Christen in Pakistan massiv unterdrückt werden. Sein Ziel als Minister sei es, gegen "Intoleranz, Hass, Vorurteil und Gewalt" aufzutreten, betonte der katholische Politiker. Er sei Präsident Asif A. Zardari und Regierungschef Yousef R. Gilani dankbar, dass sie den Wert der Minoritäten anerkennen.

Shahbaz Bhatti ist seit früher Jugend für die Sache der Christen aktiv. Für seinen Einsatz zu Gunsten der Menschenrechte wurde er bereits mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet.

Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress, Wien/Österreich

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