07.11.2008

Eritrea: Ein Christ gestorben - 65 Christen verhaftet

OpenDoors - 07. November 2008 - I n einem Militärgefängnis in Eritrea ist erneut ein Christ gestorben. Der genaue Todestag ist unbekannt. Wie ein Informant berichtete, wurde Teklesenbet Gebreab Kiflom (36) vor einem Jahr verhaftet, als er in Assab, einer Hafenstadt im Südosten Eritreas, an einem Gebetstreffen teilnahm. Seitdem saß er im Wi’a Militärgefängnis nahe Massawa. Teklesenbet war Mitglied der Full Gospel Church. Er wurde im Militärgefängnis misshandelt. Angeblich starb er, nachdem sich ein Kommandeur in Wi’a weigerte, ihm Medizin gegen Malaria zu geben. Sein Leichnam wurde heimlich begraben. Er hinterlässt seine 88 Jahre alte Mutter; er war ihr einziges Kind. Bereits im Juni starb unter ähnlichen Umständen die 37-jährige Azib Simon.

Hartes Vorgehen der Regierung gegen Christen

Informanten berichteten, dass Ende Oktober 65 evangelikale Christen, darunter 14 Frauen verhaftet wurden. Sie gehörten zur „Church of the Living God” bzw. zur “Faith of Christ Church”. Letztere wurde von der Regierung bislang gebilligt. Zu den Verhaftungen kam es in Adi-Teklezan Deke Zereeu, Hagaze, Anseba, Dekemhare und Adi-Kuala. Mit Namenslisten holten die Behörden die Christen aus ihren Häusern oder von ihren Arbeitsplätzen ab. Vermutlich wurden die Namen von Informanten im ganzen Land der People's Front for Democracy and Justice, der einzig zugelassenen Partei in Eritrea, übermittelt. Man vermutet, dass die verhafteten Christen im neuen MITIRE sitzen, einem Militärcamp, das die Regierung eigens für die Bestrafung von religiösen Gefangenen vorgesehen hat. Mitire liegt im Nordosten von Eritrea. Es heißt, dass mehr als 100 Christen aus anderen Gefängnissen schon dorthin versetzt wurden.