14.11.2008

Deutschland: Staatsminister Gröhe vor der UNO für Recht auf Religionswechsel

Der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Hermann Gröhe (CDU): Todesstrafe für Konvertiten inakzeptabel - Islam nicht unter Generalverdacht

Deutschland: Staatsminister Gröhe vor der UNO für Recht auf Religionswechsel

Der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Hermann Gröhe (CDU): Todesstrafe für Konvertiten inakzeptabel - Islam nicht unter Generalverdacht

N e w Y o r k (idea) -14.11.08 – Der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Hermann Gröhe (CDU), hat sich vor den Vereinten Nationen für Religionsfreiheit eingesetzt und gleichzeitig davor gewarnt, den Islam unter einen Generalverdacht der Förderung von Gewalt zu stellen.

Dies dürfe selbst dann nicht geschehen, wenn eine Religion für die Rechtfertigung von Gewalt und Hass missbraucht werde, sagte er am 14. November bei einer interreligiösen Debatte am UN-Hauptquartier in New York. Gröhe, der dem Rat der EKD angehört, forderte die Religionen jedoch auf, sich selbstkritisch mit solchen Verzerrungen zu beschäftigen. Er trat ferner für das Recht auf Religionswechsel und die freie Wahl des Glaubens ein. Es sei nicht akzeptabel, wenn der Übertritt zu einer anderen Religion mit der Todesstrafe bedroht werde. Die Tagung bei den Vereinten Nationen kam auf Initiative des saudischen Königs Abdullah zustande, der im Juli bereits eine ähnliche Konferenz in Madrid (Spanien) organisiert hatte. Dort war dazu aufgerufen worden, die Wurzeln des religiös motivierten Terrorismus zu bekämpfen.

Hauptquartier religiöser Unterdrückung

Kritik an der saudischen Beteiligung an der UN-Konferenz kommt von Menschenrechtsorganisationen. Sie kritisieren, dass Saudi-Arabien jede nicht-islamische Religionsausübung verbietet. Saudi-Arabien sei „das Welthauptquartier religiöser Unterdrückung und Ausländerfeindlichkeit“ sagte Ali Al-Ahmed der Zeitung Washington Post. Der Saudi ist Direktor des Washingtoner Instituts für Angelegenheiten der Golfregion.

Bush: Glaube trägt durch

Am Rande der Konferenz kam US-Präsident George W. Bush mit König Abdullah zusammen, der sich in jüngster Zeit für Verständigung zwischen den Religionen eingesetzt hat. Der Glaube führe zu gemeinsamen Werten, sagte Bush nach seiner Begegnung mit Abdullah. Vor der Konferenz hob Bush die hohe Bedeutung des Glaubens für sein persönliches Leben und für sein Amt hervor. Der christliche Glaube habe sein Leben vor langer Zeit umgekrempelt, sagte er. Er habe ihn auch durch die zahlreichen Herausforderungen seines Präsidentenamts getragen.