07.10.2008

Deutschland: Freikirchen verlangen, dass Christen nicht in den Iran abgeschoben werden

Behörden unterstellen, dass sie wegen des Asyls Christen geworden sind.

Deutschland: Freikirchen verlangen, dass Christen nicht in den Iran abgeschoben werden

Behörden unterstellen, dass sie wegen des Asyls Christen geworden sind.

K a s s e l (idea) - 7.10.08 – Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) will sich stärker für Iraner einsetzen, die in Deutschland Christen geworden sind und denen eine Abschiebung in ihr Heimatland droht. Das hat der VEF-Vorstand in Kassel beschlossen. Diesen Flüchtlingen werde im Asylverfahren teilweise unterstellt, dass sie nur Christen geworden seien, um in Deutschland Asyl zu erhalten.

Ihnen werde geraten, sich nicht öffentlich zum christlichen Glauben zu bekennen, denn dann könnten sie im Iran sicher leben. Die VEF weist in einer Mitteilung vom 6. Oktober diese Argumentation als „problematisch“ zurück. Übliche Menschenrechtsmaßstäbe würden nicht berücksichtigt. Im August hatte sich die VEF bereits für die Aufnahme von Irak-Flüchtlingen in der EU eingesetzt, die wegen ihres christlichen Glaubens in ihrer Heimat verfolgt werden und in Nachbarländer geflohen sind. Viele freikirchliche Gemeinden sind laut VEF bereit, ausländische Christen und Gemeindegruppen zu integrieren. Die VEF versteht sich als Vertretung freikirchlicher Interessen auf zwischenkirchlicher und politischer Ebene sowie im öffentlichen Leben. Als Präsidentin amtiert die evangelisch-methodistische Bischöfin Rosemarie Wenner (Frankfurt am Main); ihr Stellvertreter ist Pastor Friedrich Schneider (Oldenburg) vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden). Weitere Vorstandsmitglieder sind Kommandeur Horst Charlet (Köln) von der Heilsarmee, Präses Ansgar Hörsting (Witten) vom Bund Freier evangelischer Gemeinden und Bundessekretär Hartmut Knorr (Erzhausen bei Darmstadt) vom Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Die 14 in der VEF als Mitglieder und Gastmitglieder zusammengeschlossenen Freikirchen vertreten rund 260.000 Christen.