12.10.2008

Großbritannien: Komponist kritisiert „Feindseligkeit gegen den Glauben“

James MacMillan: Kulturelite gefährdet gesellschaftlichen Pluralismus

Großbritannien: Komponist kritisiert „Feindseligkeit gegen den Glauben“

James MacMillan: Kulturelite gefährdet gesellschaftlichen Pluralismus

L o n d o n (idea) - 12.10.08 – Gegen eine „von Ignoranz getriebene Feindseligkeit gegen den Glauben“ in der Kulturelite hat sich der schottische Komponist und Dirigent James MacMillan (London) gewandt. Diese zunehmend aggressive Haltung gefährde den gesellschaftlichen Pluralismus, sagte er Anfang Oktober in London in einem Vortrag beim Sandford St. Martin Trust.

Die gemeinnützige Stiftung fördert religiöse Rundfunkprogramme. Der 49-jährige Katholik MacMillan dirigiert unter anderem das Philharmonische Orchester der BBC und stand am Pult großer Symphonieorchester in den USA und Europa. Nach seinen Angaben bezeichnen sich zum Beispiel nur etwa fünf Prozent der Fernsehschaffenden als religiös, während es in der gesamten Bevölkerung 70 Prozent seien. Die säkular-liberale Elite trage dazu bei, dass in der Gesellschaft eine Uniformität entstehe, in der „jeder nicht-säkulare Beitrag automatisch als sozial spaltend betrachtet wird“.

Christen sollen sich nicht zum Schweigen bringen lassen

Zwar hätten es Atheisten bisher nicht vermocht, „die Religion zu Brei zu schlagen“, doch erhöben atheistische „Feldzügler“ – im Unterschied zur „Leben-und-leben-lassen-Variante“ – ihre Stimmen, weil sie spürten, dass sie auf der Verliererstraße seien. MacMillan: „Das Projekt einer engen säkularen Orthodoxie scheitert.“ Wie die Londoner Zeitung Times weiter berichtet, rief MacMillan religiöse Menschen auf, ihren Glauben auch angesichts wachsender Gegnerschaft zu bezeugen. Christen und andere Gläubige sollten sich den zunehmend aggressiven Versuchen widersetzen, ihre Stimmen zum Schweigen zu bringen. Zu MacMillans erfolgreichsten Werken gehören „Veni, Veni, Emmanuel“ (Komm, komm Immanuel, 1992) für Schlagzeug und Orchester und die Kantate „Seven Last Words from the Cross“ (Sieben letzte Worte am Kreuz, 1993).