13.10.2008

Laos: Grausame Verfolgung eskaliert

WEA/AKREF/JJ  - 13.10.2008  -  Der Kommunismus kam in Laos im Zusammenhang mit dem Sieg der Kommunisten in Vietnam 1975 an die Macht. Verlierer der langen kriegerischen Auseinandersetzung war vor allem das Volk der Hmong, die mit den USA paktiert hatten. Auch jetzt, mehr als drei Jahrzehnte nach dem Ende des Vietnamkriegs gelten die Hmong als Feinde und Verräter, die unerbittlich bekämpft werden, unter anderem durch Vertreibung in die Wälder, wo ihnen der Hungertod droht.

Die Christen in Laos leiden schon seit langer Zeit unter schwerer und systematischer Verfolgung durch die Kommunisten. Das Christentum gilt als ausländische Religion und Christ zu werden wird von den Machthabern wie Aufruhr betrachtet. Die Behörden versuchen, die Christen mit Drohungen und gewalttätige Einschüchterung zu zwingen, ihrem Glauben abzuschwören. Wenn das nicht gelingt, vertreiben sie die Christen aus ihren Häusern und Dörfern. Nützt auch das nichts, werden sie verhaftet und oft gefoltert. In einzelnen Fällen verleugnen Erwachsene widerwillig ihren Glauben, um ihre Kinder vor dem drohenden Hungertod in den Wäldern zu schützen, wohin sie sonst vertrieben würden.

In letzter Zeit haben die Christen in Laos über ein Ansteigen der religiösen Verfolgung berichtet. Hmong im Exil sehen dahinter die zunehmende Intervention vietnamesischer Parteifunktionäre. In Vietnam halten seit 10 Monaten Katholiken Gebetswachen und andere friedliche Protestkundgebungen ab. Diese sind zu den größten öffentlichen Demonstrationen seit der kommunistischen Machtübernahme angewachsen und haben internationales Aufsehen erregt. Bei Gebetswachen in Hanoi sind immer wieder auch Hmongfrauen aus Nordvietnam in Stammestracht anwesend und spielen auf typischen Musikinstrumenten. Die laotischen Kommunisten befürchten möglicherweise ein Übergreifen der Proteste auch auf Laos.

Hunderte christliche Familien in mehreren Provinzen von Laos leiden derzeit unter grausamer Verfolgung. Besonders Besorgnis erregend ist der Fall von Pastor Sompong Supatto (32) und der beiden Jugendlichen Boot Chanthaleuxay (18) und Khamvan Chanthaleuxay (18). Die drei stammen aus derselben Hausgemeinde im Dorf Boukham in der Provinz Savannakhet. Sie sind seit ihrer Verhaftung am 3. August in ihren Zellen an Händen und Füßen gefesselt, weil sie sich weigern, ein Papier zu unterschreiben, dass sie ihren Glauben aufgeben. Sie wurden schon in der Vergangenheit mehrmals bedroht, hatten sich jedoch von ihrem Glauben nicht abbringen lassen. Pastor Supatto wurde laut Berichten von Compass Direct lebenslange Haft für die Leitung der christlichen Gemeinde in Boukham angedroht. Die beiden Teenager sollen erst dann freigelassen werden, wenn sie ihren Glauben aufgeben. Sie leiden unter akuten Schmerzen, Infektionen und Kreislaufproblemen. Eine große Zahl einfacher Gläubiger aus Laos weigern sich, ihren Herrn zu verleugnen oder die Teilnahme an Gottesdiensten und Anbetung aufzugeben. Sie nehmen lieber das Kreuz extremer Bestrafung auf sich, bis zum Tod unter der Folter.

Quelle: WEA-RLC, Deutsche Fassung: Arbeitskreis Religionsfreiheit der Österreichischen Evangelischen Allianz