14.10.2008

Pakistan: Pastor fürchtet um sein Leben

Falsche Anklagen gegen Christen - Polizisten verprügelten ihn mehrfach

Pakistan: Pastor fürchtet um sein Leben

Falsche Anklagen gegen Christen - Polizisten verprügelten ihn mehrfach

ISTANBUL, 14. Oktober 2008 - In der pakistanischen Provinz Punjab fürchten ein Pastor und seine Familie seit Monaten um ihr Leben. Pastor Christopher Manzer (55) aus Jhugian Baja Singh bei Lahore erhält Morddrohungen. Grund sind falsche Beschuldigungen eines Muslims, dessen Frau sich von ihm scheiden ließ. Der Pastor soll die Christin, die zunächst zum Islam übertrat, dann aber zum Christentum zurückkehrte, beeinflusst haben. Sie gehörte zur Pentecostal Church of Jesus Disciples, die der Pastor leitet. Die Frau, die inzwischen verstorben ist, hat sich von ihrem muslimischen Mann getrennt und war zu ihrem Vater zurückgekehrt. Der Pastor vermittelte zwischen Tochter und Vater Versöhnungsgespräche. Nun will sich der Ex-Ehemann rächen, so der Pastor. „In Pakistan ist es üblich, Christen willkürlich anzuklagen und ihnen etwas anzutun", sagte Manzer, „Die meisten Christen leiden sehr". 

Ein Onkel des Muslims, der wegen Mordes an zwei Christen in den vergangenen drei Monaten gesucht wird, rief den Pastor zweimal an und bedrohte ihn. Er solle die Stadt verlassen oder würde sterben. Von dem Ex-Ehemann angestachelte Beamte verschiedener Polizeistationen verprügelten Pastor Manzer mehrfach. So am 7. April, als Beamte aus der Liberty-Polizeistation in Lahore in sein Haus einbrachen und ihn mit Stöcken verprügelten. Seine Frau und die vier Kinder im Alter von 8 bis 21 Jahren wurden beschimpft. In Handschellen wurde er in seine Kirche geführt und vor den versammelten Gemeindemitgliedern weiter geschlagen. Der Pastor sagte: „Wir beten für Schutz von Gott, und dass er den Muslim Nawaz segnet. Denn ich denke an ihn. Ich möchte Nawaz nichts tun, weil ich ihn liebe."

Compass Direct