11.09.2008

Indien: Hindus beschützen Christen vor Übergriffen durch Extremisten

BHUBANESWAR, 11. September 2008 – Friedfertige, tolerante Hindus beschützen Opfer der gewalttätigen Ausschreitungen im ostindischen Bundesstaat Orissa. Das berichteten Christen dem Informationsdienst Compass Direct. Extremistische Hindus gehen nach der Ermordung des Hindu-Führers Swami Laxmananda Saraswati am 23. August in Jalespata/Bezirk Kandhamal noch immer brutal gegen Christen vor. Nach Aussage christlicher Leiter starben über 100 Menschen und Tausende von Häusern, Kirchen und Einrichtungen wurden beschädigt oder zerstört. Über 22.000 Menschen befinden sich in Kandhamal in Notaufnahmelagern. Zur Tötung eines der Führer der hindu-nationalistischen Vishwa Hindu Parishad (VHP) hat sich eine maoistische Gruppe bekannt. VHP-Anhänger sehen hinter der Tat jedoch eine Verschwörung von Christen. Mathew Puthyadam, ein katholischer Priester aus dem Bezirk Kandhamal berichtete wie ihm Hindu-Familien Unterschlupf gewährten. Eine Gruppe von etwa 4.000 Menschen, unter denen sich „Schlägertypen und Diebe" befunden hätten, trug Saraswatis Leichnam in einer Prozession an seiner Kirche vorbei. Dabei wurde die Pfarrei angegriffen, in der er sich versteckt hielt. Der Geistliche konnte nach einer Stunde aus seinem Versteck fliehen. Eine Hinduistin gewährte ihm Unterschlupf in ihrer Küche und gab ihm zu essen. Später gelang ihm die Flucht in das Haus des Erzbischofs in der Landeshauptstadt Bhubeneswar. Ein weiterer katholischer Priester, der sieben Tage von Onjamundi in Kandhamal nach Bhubaneswar unterwegs war, lobte lokale Hindu-Familien dafür, ihn beschützt zu haben. „Am Abend des 25. August begann eine Gruppe von 300 mit Pistolen und Stöcken bewaffneten Extremisten Häuser und Kirchen anzuzünden", berichtete Pater Laxmikan Pradhan. Doch Hindu-Familien des Dorfes hätten ihn und einen weiteren Christen aufgefordert, sich in deren Häuser zu verstecken.

Compass Direct/OpenDoors