14.09.2008

Kasachstan: Der „Wirtschaftskrieg“ gegen Gläubige geht weiter

AKREF/JJ – 14.09.2008 - Baptisten, die sich nicht staatlich registrieren lassen wollen, werden weiterhin bestraft, weil sie sich ohne rechtlichen Status zum Gottesdienst versammeln. Drei örtliche Verwaltungsbeamte und ein Polizeibeamter führten im Juli eine  Razzia bei einer kleinen Baptistengemeinde in Ayagoz im Osten des Landes durch. Pavel Leonov von der Gemeinde wurde mit einer Geldstrafe in Höhe von 100 monatlichen Mindestgehältern belegt, weil er sich weigerte, seine Gemeinde registrieren zu lassen. Am 3. September wurde seine Berufung gegen diese Strafe abgelehnt. In der Region Pavlodar muss Oleg Voropaev wegen der Leitung einer Baptistengemeinde eine Geldstrafe in Höhe von 10 monatlichen Mindestgehältern bezahlen. „Der staatliche Zwang zur Registrierung verletzt die in der Verfassung garantierte Gewissens- und Religionsfreiheit“, erklärte Voropaev vor Gericht. Sowohl Leonov als auch Voropaev mussten bereits in vergangenen Jahren Geldstrafen für ihre friedliche religiöse Betätigung zahlen. Die nicht registrierten Baptisten haben das Vorgehen des Staates gegen sie als „Wirtschaftskrieg“ bezeichnet. 

Die kasachischen Behörden gehen nicht nur gegen Baptisten und sonstige protestantische Gemeinden, sondern auch gegen andere religiöse Minderheiten mit äußerster Strenge vor, insbesondere die Zeugen Jehovas. Staatlich registrierten Versammlungsstätten bzw. Gemeinschaften wurde die Registrierung entzogen und die Leiter wegen Abhaltung von religiösen Handlungen außerhalb registrierter Gottesdienstsstätten bestraft. Eine Privatwohnung wurde konfisziert. 

Quelle: Forum 18 News Service, Oslo