19.09.2008

Aserbaidschan: Baptist noch immer in U-Haft

Hartes Vorgehen auch gegen strenggläubige Muslime und Zeugen Jehovas

Aserbaidschan: Baptist noch immer in U-Haft

Hartes Vorgehen auch gegen strenggläubige Muslime und Zeugen Jehovas

AKREF/JJ/PM - 19.09.2008  -  Die Untersuchungshaft des Baptistenpredigers Hamid Shabanov wurde in einer Verhandlung hinter verschlossenen Türen, von der weder er noch sein Verteidiger informiert war, um weitere zwei Monate verlängert. Ilja Zenchenko vom Baptistenbund nennt dies einen klaren Gesetzesverstoß, da bei einer Haftprüfungsverhandlung sowohl der Beschuldigte als auch sein Verteidiger das Recht haben, anwesend zu sein und angehört zu werden. Der Antrag der Verteidigung, Shabanov bis zur Hauptverhandlung auf freien Fuß zu setzen, wurde abgelehnt. Jedoch haben die Baptisten seine Verlegung in ein Gefängnis im Bezirk Balakan begrüßt, da sich dieser in unmittelbarer Nähe seines Heimatbezirks Zakatala befindet.

Muslime haben derzeit Probleme mit einem Verbot des Gebets in den Straßen und Höfen außerhalb von Moscheen. Dieses vorübergehende Verbot wurde etwa zwei Wochen nach einem Bombenanschlag bei der Abu Bekr Moschee in Baku verhängt, bei dem drei Menschen getötet wurden. Durch den vermehrten Besuch von Moscheen in der Hauptstadt Baku sind diese oft zu den Gebetszeiten so überfüllt, dass nur noch das Gebet auf der Straße bleibt. Eine weitere Schikane gegen strenggläubige Muslime: zwanzig Männern einer Moscheegemeinschaft wurden die Bärte zwangsweise von der Polizei abrasiert. Die Behörden sehen in jeder religiösen Bewegung, über die sie keine Kontrolle haben, eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit. Zeugen Jehovas wurden bei einer Versammlung gefilmt und es wurde gedroht, den Film im Fernsehen zu zeigen, um „Schande über sie zu bringen“. Auf einige Zeugen Jehovas, die während der Versammlung vorübergehend festgenommen wurden, wurde Druck ausgeübt, zum Islam überzutreten. 

Quelle: Forum 18 News Service, Oslo