19.09.2008

China: Tibetischer Journalist verhaftet – tödliche Misshandlung einer Nonne

IGFM: Keine Entschärfung der chinesischen Gewalt in Tibet

China: Tibetischer Journalist verhaftet – tödliche Misshandlung einer Nonne

 

 

IGFM: Keine Entschärfung der chinesischen Gewalt in Tibet

 

Amdo Golok/Sertha – Frankfurt am Main (19. September 2008) – In der Nacht zum 12. September wurde der tibetische Fernsehjournalist Washu Rangjong von chinesischen Sicherheitskräften festgenommen. Die chinesischen Behörden gaben über den Grund seiner Festnahme und seinen derzeitigen Haftort keinerlei Informationen bekannt, erklärt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Washu Rangjong arbeitete bei der TV-Station des im östlichen Tibet gelegenen Distrikts Sertha als Nachrichtenredakteur und –sprecher. In der Nacht vom 11. auf den 12. September stürmten chinesische Polizeibeamte seine Wohnung in Amdo Golok und nahmen ihn fest. Es handelte sich bei den Beamten nicht um örtliche Polizisten, sondern um Sicherheitskräfte der Präfektur Kardze. Washus Verbleib und der Grund für seine Festnahme wurden von den Behörden bisher nicht bekannt gegeben. Die IGFM vermutet, dass Washu wegen seiner journalistischen Tätigkeit verhaftet wurde. 

Nonne stirbt an Folgen von Misshandlung

Da die chinesische Regierung den Nachrichtenfluss in Tibet streng kontrolliert, wurde erst jetzt bekannt, dass die Nonne Guru nach schwerer Misshandlung durch chinesische Polizeibeamte ihren Verletzungen erlag.

Am 8. Juni 2008 hatten ca. 200 Nonnen des Klosters Samtenling für die Freilassung der Nonne Tsering Tsomo protestiert, die am Morgen des 8. Juni von chinesischen Sicherheitskräften festgenommen und misshandelt worden war. Die Demonstrantinnen wurden in Gogaythang von der chinesischen Polizei mit roher Gewalt am Weitergehen gehindert. Zehn Nonnen wurden verletzt und mussten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Dutzende weitere, darunter Guru, wurden verhaftet und in Militärlastwagen abtransportiert. Guru wurde auf der Fahrt mit einer Eisenstange geschlagen, gefesselt und bei voller Geschwindigkeit aus dem Auto geworfen. Sie schlug mit dem Kopf auf den Asphalt auf und starb kurze Zeit später in einem Krankenhaus.