19.09.2008

Iran: Droht zwei Christen das Todesurteil?

(Open Doors)19. September 2008 - Mahmud Matin Azad (52) und Arash Basirat (44) aus dem Iran sind seit dem 15. Mai im Gefängnis. Sie wurden wegen Abfalls vom Islam in Shiraz im Süden des Landes verhaftet. Mit Blick auf die Parlamentsdebatte über einen Gesetzentwurf, mit dem im Iran die Abkehr vom Islam rechtlich als Verbrechen mit dem Tode bestraft werden könnte, befürchten Christen, dass die Behörden mit den beiden Männern ein Exempel statuieren wollen. Ihre Familien haben vergeblich versucht, Basirat und Matin gegen Kaution aus dem Gefängnis zu holen. Das Verfahren gegen sie soll in den nächsten Wochen eröffnet werden.

Seit einigen Monaten werden im Iran vermehrt Muslime, die Christen wurden, verhaftet und gefoltert. Allein im August kam es zu mindestens fünf Verhaftungen in mehreren iranischen Städten.
Am 21. August wurde Ramtin Soodmand in Teheran verhaftet, als er sich - nach mehreren Vorladungen – beim Informationsministerium gemeldet hatte. Als seine Frau ihn besuchen durfte, sagte man ihr: „Dein Mann wird sehr lange im Gefängnis bleiben.“ Ramtins Vater Hossein Soodmand, Pastor einer „Gemeinde Gottes“, wurde 1990 wegen Abfall vom Islam zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Im südiranischen Kerman wurde am 8. August ein Ehepaar verhaftet, von dem lediglich die Vornamen Darioush und Shirin bekannt sind.

Mitte August wurde auch der Christ und ehemalige Muslim Iman Rashidi in Mashad im Osten des Landes verhaftet und in der gleichen Region am 9. August der kurdische Christ Shahin Zanbooni festgenommen. Im Gefängnis wurde er gefoltert und erlitt dabei einen Arm- und einen Beinbruch. Zanboori berichtete nach seiner Freilassung am 31. August, er sei mit den Händen in Handschellen an der Decke aufgehängt worden, während die Polizei ihm auf die Fußsohlen schlug, um die Namen von Christen zu erfahren bzw. für ein Geständnis angeblicher Verbrechen. Ihm droht eine Anklage wegen Spionage.