28.09.2008

Indonesien: Vom Islam konvertierter Pastor muss Hausgemeinde aufgeben

Einwohner Jakartas erzwingen das Ende der Gottesdienste von Pastor Syaiful Hamzah

Indonesien: Vom Islam konvertierter Pastor muss Hausgemeinde aufgeben

Einwohner Jakartas erzwingen das Ende der Gottesdienste von Pastor Syaiful Hamzah

J a k a r t a (idea) - 28.09.08– Zum Schließen seiner Hausgemeinde haben Einwohner der indonesischen Hauptstadt Jakartas am 12. September einen Pastor im Norden der Stadt gezwungen.

Unter Androhung von Gewalt forderte die Gruppe aus Ortsvorstehern, Polizisten und muslimischen Geistlichen den Pastor Syaiful Hamzah auf, die Genehmigung des Religionsministeriums für seine Hausgemeinde zurückzugeben. Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtet, hält der vom Islam zum Christentum übergetretene Pastor seit 2003 informelle Treffen in seinem Haus ab. In jüngster Vergangenheit ist es in Indonesien wieder zu teilweise grausamen Übergriffen islamischer Extremisten gekommen. So wurden in der überwiegend von Christen bewohnten Ortschaft Horale auf der Insel Seram (Südliche Molukken) vier Christen gefoltert und getötet und 56 verletzt. Muslimische Extremisten brannten zudem am 2. Mai 120 Häuser, drei Kirchen und die Dorfschule nieder, berichtete das Hilfswerk Barnabas Fund (Pewsey/Südwestengland). Den Angaben zufolge wurden drei der vier Todesopfer die Kehle durchgeschnitten. Zwischen 1999 und 2001 habe die Region bereits intensive christenfeindliche Gewalt erlebt. Von den rund 220 Millionen Einwohnern Indonesiens sind etwa 80 Prozent Muslime, 16 Prozent Christen, zwei Prozent Hindus sowie jeweils ein Prozent Buddhisten und Angehörige von Stammesreligionen.