29.09.2008

Indien/Orissa: Open Doors fordert Untersuchung der Gewalttaten

Aufruf zu einer weltweiten Briefaktion zum Schutz der Christen

Indien/Orissa: Open Doors fordert Untersuchung der Gewalttaten

Aufruf zu einer weltweiten Briefaktion zum Schutz der Christen

KELKHEIM, 29. September 2008 – Zu einer eingehenden Untersuchung der jüngsten Gewalttaten gegen Christen im ostindischen Orissa fordert das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main) die indische Zentralregierung auf. In einem Brief vom 29. September an die Botschafterin der Republik Indien in Berlin wird zudem um die Entsendung ausreichender Sicherheitskräfte in die betroffenen Bezirke, die Verurteilung der Täter und um Entschädigungszahlungen für die Opfer gebeten. Weltweit ruft das international tätige Hilfswerk in rund 20 Ländern Kirchen und Gemeinden auf, sich ebenfalls in Briefen an die indischen Botschaften in ihren Ländern für den Schutz und die Wiederherstellung des Friedens in Orissa einzusetzen. Ein deutscher Musterbrief mit einer Unterschriftenliste steht auf der Internetseite des Werkes zur Verfügung: www.opendoors-de.org

Nach der Ermordung eines Führers der hindu-nationalistischen Partei Vishwa Hindu Parishad (VHP), Swami Laxmananda Saraswati, am 23. August gingen extremistische Anhänger aus Rache brutal gegen Christen vor. Obwohl sich eine maoistische politische Gruppe zur Tötung bekannt hat, sehen VHP-Anhänger hinter der Tat eine Verschwörung von Christen. Mindestens 36 Menschen, überwiegend Christen, wurden bei den Unruhen getötet, hunderte Kirchen, christliche Einrichtungen und Geschäfte sowie Wohnhäuser zerstört und mehrere Christinnen vergewaltigt. Zehntausende Christen flüchteten aus Angst in den Dschungel. Schätzungsweise 13.000 Christen fanden Zuflucht in neun Notaufnahmelagern in der Region. Auch einige Mitarbeiter von Open Doors, das seit Jahren verfolgte Christen in Indien u.a. mit Schulungen, Bibeln oder Hilfe-zur-Selbsthilfeprojekten unterstützt, mussten fliehen. Ein Projektkoordinator etwa konnte rechtzeitig aus Baliguda flüchten, bevor seine Wohnsiedlung niedergebrannt wurde. Ein weiterer Mitarbeiter steht auf der Todesliste radikaler Anhänger des ermordeten Hinduführers. Am 26. August wurden in seiner Wohngegend zwei Pastoren bei lebendigem Leib verbrannt. Den Aufruf zur weltweiten Unterschriftenaktion finden Sie unter: www.opendoors-de.org