02.04.2009

China: Bischof von Zhengding eingesperrt

Großer Förderer der kirchlichen Einheit

China: Bischof von Zhengding eingesperrt

Großer Förderer der kirchlichen Einheit

 

PEKING, 2. April 2008 (ZENIT.org).- Ausgerechnet während des Zusammentreffens der von Benedikt XVI. etablierten China-Kommission im Vatikan wurde Msgr. Jia Zhiguo, der Bischof von Zhengding, verhaftet. Laut AsiaNews brachten fünf Polizisten den 74-jährigen Geistlichen am Montagnachmittag (30. März) an einen geheim gehaltenen Ort.

An diesem Tag begann im Vatikan ein dreitägiges Treffen der China-Kommission, die der Papst im Jahr 2007 zusammenstellen ließ, um über die wichtigsten Fragen hinsichtlich des Lebens der katholischen Kirche in China zu besprechen. Es war bereits die zweite Sitzung der Kommission. Bei beiden Begegnungen war auch der Brief des Heiligen Vaters an die chinesischen Katholiken Gesprächsthema.

Wie AsiaNews berichtete, ist die Verhaftung ein Affront gegen die Bemühungen der Kommission und des Heiligen Stuhls um Versöhnung mit der Kirche in China. Bischof Zhiguo ist Mitglied der romtreuen „Untergrundkirche", arbeitete aber an der Wiedervereinigung der Kirche Chinas. Er gilt als eine der herausragenden Gestalten des kirchlichen Lebens in der Provinz Hebei. Seine erneute Verschleppung trifft die katholische Kirche in einem sehr heiklen Augenblick, in dem sich die Aussöhnung zwischen der regimetreuen und der romtreuen Kirche gerade verwirklicht. Die chinesische Regierung erlaubt religiöse Praktiken nur mit staatlich anerkanntem Personal und an Orten, die vom Büro für Religiöse Angelegenheiten registriert wurden und unter Kontrolle der „Patriotischen Vereinigung" stehen. Diese Regelung ist auch der Grund für die Unterscheidung zwischen „nationaler" oder „offizieller" Kirche einerseits, und nicht-offizielle „Untergrundkirche" andererseits. Zur Letzteren gehören jene Gläubigen, die gegen die staatliche Kontrolle opponieren und direkt dem Papst unterstellt sein wollen. Bischof Zhigou weigerte sich, der „Patriotischen Vereinigung" anzugehören. Kürzlich erreichte er auch eine Aussöhnung von Bischof Jang Taoran von Shijiazhuang, einem Mitglied der nationalen Kirche, mit Rom. Beide Männer trafen sich, um gemeinsame pastorale Initiativen zu planen. Um ihre Zusammenarbeit zu beenden, stellten die Behörden beide zuletzt unter Hausarrest.

Katholiken vor Ort fürchten nun um Bischof Zhiguos Gesundheit, da sein Zustand schon von früheren Aufenthalten in Gefängnissen und kommunistischen Lagern geschwächt worden ist. Der 74-Jährige soll schon rund zwölf Verhaftungen hinter sich haben. In der Provinz Hebei lebt die größte katholische Gemeinschaft der Volksrepublik China.