06.04.2009

Indien: „Unberührbare“ leiden unter Diskriminierung

Hinduismus unterdrückt Dalits trotz säkularem Staat

Indien: „Unberührbare“ leiden unter Diskriminierung

Hinduismus unterdrückt Dalits trotz säkularem Staat

B a n g k o k (idea) - 6.04.09 – Auf Menschenrechtsverletzungen an den kastenlosen Dalits in Indien hat eine Konferenz des Lutherischen Weltbunds, des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) und der Asiatischen Christlichen Konferenz hingewiesen. Die rund 160 Millionen sogenannten „Unberührbaren“ seien weiterhin schweren Diskriminierungen ausgesetzt, obwohl die indische Verfassung dies verbiete, hieß es auf der Tagung, die Ende März in Bangkok (Thailand) stattfand. LWB-Generalsekretär Ishmael Noko (Genf) kritisierte in einem schriftlichen Grußwort, dass die Staatengemeinschaft den Appell der Dalits, ihre Menschenrechte anzuerkennen, nicht erhört habe. Die Kirchen dürften die Augen nicht vor ihrem Leiden verschließen. Ein Großteil der Kirchenmitglieder in Indien seien Dalits. Wie es weiter in einer LWB-Mitteilung heißt, würden Dalits nach hinduistischer Tradition als „schmutzig“ angesehen. Sie seien auch systematischer Gewalt ausgesetzt. Von den 1,1 Milliarden Einwohnern Indiens sind 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und etwa drei Prozent Christen. Der Rest gehört anderen Religionen an.