23.02.2009

Indien: Pastoren bei Gottesdienst festgenommen

Hindu-Extremisten verprügeln Geistliche und zerreißen Bibeln.

Indien: Pastoren bei Gottesdienst festgenommen

Hindu-Extremisten verprügeln Geistliche und zerreißen Bibeln.

N e u D e l h i (idea) – 23.02.09 –  Elf Pastoren sind im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh vorübergehend festgenommen worden, nachdem hinduistische Extremisten einen Gottesdienst überfallen hatten.

Wie die Indische Evangelische Allianz (Neu Delhi) mitteilt, ereignete sich der Zwischenfall am 17. Februar in Fatakpur (Bezirk Sarguja). Angeführt von einem Mitglied der hinduistischen Bharatiya Janata Partei (BJP) seien die Extremisten in eine Erweckungsversammlung in einer evangelikalen Gemeinde eingedrungen, hätten Bibeln zerrissen, die Pastoren geschlagen und sie beschuldigt, Zwangsbekehrungen durchgeführt zu haben. Die Sicherheitskräfte hätten die Pastoren zunächst zu ihrer eigenen Sicherheit in eine Polizeistation gebracht, dann aber eine Anklage gegen sie aufgenommen. Die Beschuldigten seien am Folgetag gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt worden. Indische Christen sind seit Jahren Angriffen gewalttätiger Hindu-Extremisten ausgesetzt. In sieben der 28 Bundesstaaten wird ihre Religionsfreiheit durch Antibekehrungsgesetze beschnitten, so die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (Frankfurt am Main). Im vorigen Jahr war es besonders im Bundesstaat Orissa zu schweren Ausschreitungen gekommen, begleitet von Zerstörung von Kirchen, Mord und Niederbrennen der Häuser von Christen. Der Gesamtindische Christenrat spricht von rund 200 Todesopfern. Von den 1,1 Milliarden Einwohnern Indiens sind 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und etwa drei Prozent Christen.