10.07.2009

Indien: Verfolgte Christen in Indien nicht vergessen

Walddorfhäslach (idea) - 10. Juli 2009 – Auf die Not von mehreren zehntausend verfolgten Christen im indischen Bundesstaat Orissa hat der Vorsitzende der Christlichen Mission Indien, Pfarrer Heiko Krimmer (Kirchheim/Teck), aufmerksam gemacht. Aufgehetzte Hindus hatten im vergangenen August die christliche Minderheit angegriffen.

Dabei wurden rund 200 Christen ermordet, 18.000 verletzt und 53.000 vertrieben. Tausende leben noch immer in Flüchtlingslagern. Nachdem das Medieninteresse erloschen sei, kümmere sich fast niemand mehr um diese Menschen, sagte Krimmer auf dem Jahresfest seiner Organisation am 5. Juli in Walddorfhäslach bei Reutlingen. Zu den wenigen Hilfswerken gehöre die einheimische Nethanja-Kirche, mit der die Indien-Mission eng zusammenarbeitet. In den Einrichtungen der Kirche hätten 150 Flüchtlinge vorübergehend eine Unterkunft gefunden. Krimmer rief zur Unterstützung der Nethanja-Kirche beim Bemühen auf, die Vertriebenen in ihrer Heimat Orissa wieder anzusiedeln. Die Nethanja-Kirche mit rund 120.000 Mitgliedern ist eine der lebendigsten Kirchen Indiens. Nach Angaben ihres Bischofs Singh Komanapalli konnten allein an Ostern mehr als 900 Personen getauft werden. Die etwa 1.200 Pastoren und Evangelisten wenden sich vor allem an gesellschaftliche Randgruppen, beispielsweise Dalits (Angehörige der niedrigsten Kaste), Dschungelstämme und Aids-Infizierte. Das Sozial- und Missionswerk der Kirche unterhält hauptsächlich im Bundesstaat Andhra Pradesh Kinderheime, Lehrwerkstätten, medizinische und Behinderten-Einrichtungen. Der deutsche Förderverein „Kinderheime Nethanja Narsapur“ hat rund 4.000 Spender und Freunden, die das missionarische und diakonische Engagement der Nethanja-Kirche mit jährlich etwa einer Million Euro unterstützen. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen. Von den 1,1 Milliarden Einwohnern Indiens sind 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und drei Prozent Christen.