13.07.2009

Irak: Bombenserie erschüttert Christen

BAGDAD, 13. Juli 2009 (ZENIT.org/KIN).- Bei insgesamt sieben Bombenanschlägen auf Kirchen im Irak sind am Sonntagabend mindestens vier Menschen getötet und über vierzig teilweise schwer verletzt worden. Nach Informationen des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ ereignete sich die heftigste Explosion vor der chaldäischen Marienkirche in Bagdad. Dort detonierte eine Autobombe, als die Christen die Kirche nach der Abendmesse verließen. Dabei wurden nach ersten Angaben vier Menschen getötet und etwa dreißig verletzt.

Bei sechs weiteren Anschlägen auf Kirchen im Großraum Bagdad wurden nach Informationen des Hilfswerks dutzende weiterer Menschen verletzt. Es entstand erheblicher Sachschaden, einige Kirchen brannten aus.

Nach Vermutungen der Polizei in Bagdad könnten die Anschläge ein Racheakt für die Messerattacke in Dresden vor knapp zwei Wochen sein, bei der ein Russlanddeutscher eine muslimische ägyptische Staatsangehörige aus ausländerfeindlichen Motiven niedergestochen und tödlich verwundet hatte.

Im Irak leben heute etwas mehr als eine halbe Million Christen. Mehr als 200.000 haben das Land aufgrund der großen Unsicherheit bereits verlassen und leben zum Großteil immer noch in Flüchtlingslagern in Nachbarländern des Irak.

Die Allgemeine Gebetsmeinung dieses Monats Juli gilt in besonderer Weise all jenen, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden oder unter schwierigen Bedingungen leben müssen. Papst Benedikt und Gläubige aus allen Teilen der Welt beten darum, „dass die Christen im Nahen Osten ihren Glauben in Freiheit leben und Vermittler von Versöhnung und Frieden sein können" (vgl. Kommentar zur Gebetsmeinung).