30.06.2009

Uganda: Christliches Ehepaar verfolgt

Ehemalige Muslima von Verwandten bedroht – Yumbe kein sicherer Ort für Christen

NAIROBI/Kenia, 30. Juni 2009 – Im Nordwesten des ostafrikanischen Ugandas wird ein christliches Ehepaar von Muslimen bedroht. Die Frau wurde von ihrer Familie vertrieben, weil sie vom Islam zum Christentum konvertierte. Während Uganda an sich überwiegend christlich geprägt ist, bilden im nördlichen Distrikt Yumbe Muslime die Mehrheit. Hier sei das Leben für Christen nicht sicher, sagt David Edema. Seine Frau Aleti Samusa stammt aus einer muslimischen Familie. Vor vier Jahren wurde sie Christin. Ihre Familie warf sie aus dem Haus. Zunächst fand sie Zuflucht bei einer Kirche in Lotongo. Dort lernte sie ihren späteren Mann David Edema kennen. Nach der Hochzeit drohten ihre Verwandten, die Ehe aufzulösen. Nach muslimischer Tradition darf eine Muslima keinen Christen heiraten. Die Familie wollte ihre Tochter entführen, um sie zum Islam zurückzubringen. Das Ehepaar flüchtete in die Stadt Yumbe. „Doch Muslime begannen, Leute zu schicken. Sie verbreiteten Gerüchte und sagten, wir sollen die Stadt verlassen", erzählt David Edema. Die meisten Häuser in Yumbe gehören Muslimen. Immer wieder wurden dem Paar die Wohnung gekündigt. Selbst in den Moscheen wurde gegen die Christen gehetzt. „Sie sagten, sie werden Dschinns [böse Geister] zu meiner Frau schicken, weil sie den Islam verlassen hat. Dieser Geist wird sie töten", erzählt Aletis Mann. Gerichtlich dagegen vorgehen wolle das Paar nicht, denn die Richter seien Muslime. Es hoffe vielmehr, dass Gott ihnen „eine Tür für den Umzug in eine andere Stadt öffnet“.

Yumbe für Christen nicht sicher

Die Justiz in Yumbe ist in muslimischer Hand. Mit seinen zwei Kindern gehört das Paar der Pilgrim-Kirche an. Ethnische Christen und ehemalige Muslime bilden eine Minderheit in der Gegend. Die Kirche von Uganda in Eleke, etwa drei Kilometer von Yumbe entfernt, hat etwa 100 Mitglieder. Vor Kurzem raubten Muslime dieser Gemeinde einen beträchtlichen Teil ihres Landes. Da die Kirche keine Eigentumsurkunde vorweisen konnte, wurde der Fall vom Gericht abgewiesen. Im März 2004 wurden in Yumbe eine US-amerikanisches Ehepaar und ein ugandischer Student ermordet. Sie arbeiteten für eine christliche Schule. Im Mai verprügelten jugendliche Muslime eine kirchliche Mitarbeiterin, die eine Moschee fotografiert hatte. Nachdem sie Film und Kamera zerstört hatten, schleppten sie die Frau zur Polizei, wo sie drei Stunden lang verhört wurde. Als ein christlicher Journalist den Fall untersuchen wollte, wurde er krankenhausreif geschlagen. Noch immer leidet er an den Folgen des Angriffs.

Quelle: Compass Direct/Übersetzung Open Doors Deutschland