12.05.2009

Ägypten: Bombenanschlag vor orthodoxer Kirche

Keine Verletzte – Auto eines Kirchenbesuchers demoliert

Ägypten: Bombenanschlag vor orthodoxer Kirche

Keine Verletzte – Auto eines Kirchenbesuchers demoliert

Kairo (idea) - 12. Mai 2009 - Eine Bombe ist am 10. Mai vor einer koptisch-orthodoxen Kirche in Ägyptens Hauptstadt Kairo explodiert. Wenig später entdeckte die Polizei einen zweiten Sprengsatz in der Nähe, der entschärft werden konnte. Bei dem Anschlag wurde niemand verletzt.

Nach Polizeiangaben wurde das Auto eines Kirchenbesuchers beschädigt. Die zweite Bombe vor der „Kirche der Heiligen Jungfrau“ sei mit einem Fernzünder ausgestattet gewesen, der per Mobiltelefon ausgelöst werden sollte. Über die Hintergründe des Anschlags gibt es bislang keine Erkenntnisse. Immer wieder kommt es in Ägypten zu Spannung zwischen der islamischen Mehrheit und der christlichen Minderheit. Im März war ein koptisch-orthodoxer Christ bei lebendigem Leibe verbrannt worden, weil er angeblich eine Liebesaffäre mit einer Muslimin hatte. Auch sein Vater fiel dem sogenannten Ehrenmord zum Opfer; sein Bruder erlitt schwere Kopfverletzungen. Wegen der Schweinegrippe befürchten die Christen zusätzliche Übergriffe. Die ägyptische Regierung hat die Massenschlachtung von Schweinen koptischer Christen angeordnet. Im Islam gelten Schweine als unrein. In Ägypten stellen Christen mit schätzungsweise acht bis zehn Millionen Personen rund acht Prozent der etwa 79 Millionen Staatsbürger. In ihrer Mehrheit sind die Christen Kopten. Es gibt auch kleinere Gruppen von Katholiken und Protestanten.