14.05.2009

Deutschland: Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung" heftig angegriffen

Kongreß „Psychotherapie und Seelsorge" beschäftigt seit Wochen die Öffentlichkeit

Deutschland: Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung" heftig angegriffen

Kongreß „Psychotherapie und Seelsorge" beschäftigt seit Wochen die Öffentlichkeit

AKREF - 14.05.2009 - Der bevorstehende Kongreß „Psychotherapie und Seelsorge" beschäftigt seit Wochen die Öffentlichkeit. Der Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) und der Präsident der Universität Marburg wurden von einem Marburger Aktionsbündnis "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" aufgefordert, dem Kongreß keine Räume zur Verfügung zu stellen. Das Aktionsbündnis aus 37 Gruppen gegen den Kongress wird u.a. auch vom DGB und der Fachschaft katholische Theologie der Uni Marburg unterstützt. 

Der „6. internationale Kongress für Psychotherapie und Seelsorge“ findet vom 20.-24. 5. in Marburg statt.  Organisiert wird der Kongress von der „Akademie für Psychotherapie und Seelsorge“. Er wird heftig von verschiedenen Vertretern des Schwulen-Lobbys attackiert, unter Anderen auch vom MdB Volker Beck (Grüne), der auch schon erfolgreich gegen entsprechende Seelsorgeangebote beim Christival in Bremen vorgegangen ist.

Die Marburger Universität ist ‚plakatiert’ mit den Aufrufen zur Demo am 21.5.09.  Auf den Plakaten steht u.A. wörtlich: “Unser Protest richtet sich auch nicht nur gegen ein, zwei oder drei Workshops oder Referent_innen auf dem Kongress, sondern vielmehr gegen die homophobe und religiös-fundamentalistische Ausrichtung der evangelikalen Bewegung. Deshalb werden wir den Kongress verhindern! ... Evangelikale sind eine rückwärtsgerichtete Strömung innerhalb des Protestantismus, die sich durch fundamentalistische Bibelauslegung, Absolutheits- und Missionierungsanspruch auszeichnet und die nach gesellschaftlichem Einfluss streben. Ein Beispiel hierfür ist der Marburger Christus Treff, dessen wöchentliche Gottesdienste großen Anklang finden. Roland Werner, Leiter des Christus Treffs, Vorsitzender des Jugendkongresses Christival 2008 und geheilter Homosexueller, soll eines der Hauptseminare halten. Auch Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz von der Offensive Junger Christen (OJC) will dort sprechen. ... Wir wollen den Kongress in seiner Gesamtheit verhindern und ihn als Symbol einer rechtskonservativen Meinungsmache bekämpfen. Die genannten Referent_innen sind nur die Spitze des Eisberges, die innerhalb des Kongress und der evangelikalen Bewegung eine breite Akzeptanz erfahren. ... Wenn anderen Menschen ein Lebensentwurf aufgedrückt werden soll, der ihren Gefühlen, Bedürfnissen und Vorstellungen widerspricht, hat dies nichts mehr mit Toleranz oder Meinungsfreiheit zu tun, sondern ist schlicht und einfach diskriminierend und menschenverachtend.

Daher fordern wir die Absage des Kongresses und sprechen uns für ein freies und selbstbestimmtes Leben aus, in dem alle Menschen leben und lieben können, wen und wie sie wollen! ” (Hervorhebungen im Original - Anm. D. Red.)

Viele Studenten scheinen den Aussagen des Aufrufs zu glauben und bekundeten ihre Bereitschaft, die Demo zu unterstützen.

Was auch durch diese Auseinandersetzung deutlich wird: Innerhalb der Gruppe der jungen Christen – nicht nur in Marburg – herrscht Uneinigkeit u. Unwissenheit über sexualethische Fragen. Einige Schaukästen christlicher Gemeinden wurden zerstört bzw. besprüht, ebenfalls der Eingangsbereich des Christhauses. Es ist unklar, ob die Seminare in der Universität stattfinden können, da der Universitätspräsident ankündigte, bei gefährdeter Sicherheit, die Universitätsraüme nicht zur Verfügung stellen zu können.

Einige der Hauptreferenten, z.B. Dr. Roland Werner und Prof. Gerl-Falkovitz (s.o.) werden zunehmend persönlich angegriffen. Andere erhalten Hass-Mails. Die Nerven der Verantwortlichen liegen verständlicherweise etwas blank.