23.05.2009

Usbekistan: Bibel und Mel-Gibson-Film in der Region Karakalpakstan verboten

AKREF/JJ - 23.05.2009 - Scharfe Zensur religiöser Literatur, von der alle Glaubensgemeinschaften betroffen sind, und Razzien sind in Usbekistan an der Tagesordnung. Besonders prekär ist die Situation in der Region Karakalpakstan im Nordwesten des Landes. Nurulla Zhamolov, der leitende Beamte für religiöse Angelegenheiten in der Region hat bestimmte religiöse Bücher und Filme, die bei Razzien konfisziert wurden, „für den Import, Vertrieb oder Verwendung zum Lehren auf dem Gebiet der Republik Karakalpakstan verboten. Darunter sind die Bibel, ein Liederbuch, ein Bibellexikon, eine Kinderbibel und der Film „Die Passion Christi“ von Mel Gibson, der in der usbekischen Hauptstadt Taschkent legal in Kinos gezeigt wurde. Valeri Adamia, in dessen Wohnung Bibeln, eine Konkordanz, ein Liederbuch, ein Bibellexikon, und eine Kinderbibel beschlagnahmt wurden, wurde inzwischen zu einer Geldstrafe in Höhe von 20 monatlichen Mindestgehältern verurteilt. Zwei Bibeln und der ebenfalls beschlagnahmte Computer sollen ihm laut Gerichtsbeschluss zurückgegeben werden. Adamia und seine Frau sagten, dass sie die Bücher in Taschkent gekauft haben. Die Mutter von Polat Smetullaev, bei dem eine Bibel beschlagnahmt wurde, wurde verwarnt, weil sie „Dienstag und Freitag Frauen versammelt und ihnen religiöse Belehrung erteilt“. Die Staatsanwaltschaft drohte ihr für den Fall der Fortsetzung ihrer Lehrtätigkeit „ohne spezielle religiöse Ausbildung“ mit einer Verwaltungsstrafe bzw. im Wiederholungsfall mit einem Strafverfahren.

In der Region Karakalpakstan, die sich selbst auch als Republik bezeichnet, sind nur der staatlich kontrollierte Islam und eine russisch-orthodoxe Pfarre in der Gebietshauptstadt Nukus legal. Sowohl unabhängige Moslems, als auch Protestanten, Baha’i und Angehörige anderer religiöser Minderheiten können sich nur im Geheimen versammeln

Quelle: Forum 18 News Service, Oslo

Übersetzung: AK Religionsfreiheit der Evangelischen Allianz