25.05.2009

Iran: Vater eines ehemaligen Muslims verhaftet

Vier Christen in Teheran verhaftet – Unterdrückung der Kirche nimmt zu

Iran: Vater eines ehemaligen Muslims verhaftet

Vier Christen in Teheran verhaftet – Unterdrückung der Kirche nimmt zu

LOS ANGELES, 25. Mai 2009 - Im südwestiranischen Bandar haben Behörden den Vater eines im Ausland lebenden Menschenrechtsaktivisten und ehemaligen Muslims verhaftet und über dessen Aktivitäten verhört. Wie der Informationsdienst Compass Direct berichtete, kam der 62-jährige pensionierte Arzt und Muslim Abdul Zahra Vashahi nach sechs Tagen am 19. Mai wieder frei. Sein 30-jähriger Sohn John (Reza) Vashahi lebt seit 2003 in England und gründete vor über einem Jahr die Menschenrechtsorganisation Iranian Minorities Human Right Organisation (IMHRO). Im Februar wurde dem Vater bereits mit Verhaftung gedroht, sollte sein Sohn seine Aktivitäten im Ausland nicht einstellen. „Die Unterdrückung der Kirche nimmt im Iran zu. Im Land dürfen wir nicht reden und selbst in Europa wollen sie uns zum Schweigen bringen. Das ist ein sehr beunruhigendes Zeichen“, so Vashahi gegenüber Compass Direct. Der Christ, der auch für Amnesty international aktiv ist, will sein Engagement für religiöse und ethnische Minderheiten im Iran nicht einstellen. In der laufenden dreijährigen Gebets- und Hilfskampagne „Gefährlicher Glaube“ für Christen in der islamischen Welt bittet Open Doors besonders der verfolgten und unterdrückten Kirche in der islamischen Republik beizustehen (Infos www.opendoors-de.org). Seit Jahren belegt der Iran einen dritten Platz im Weltverfolgungsindex, einer Liste von 50 Ländern, in denen Christen am meisten verfolgt werden.

Vier Christen verhaftet

In den vergangenen zwei Wochen wurden laut Compass Direct in der Hauptstadt Teheran vier Christen verhaftet. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt. Zudem sollen Behörden Christen eingeschüchtert haben, damit diese nicht mit ausländischen Nachrichtenagenturen sprechen. Einem Informanten zufolge wurden verhaftete Christen vor ihrer Freilassung bedroht und in einigen Fällen zur Unterzeichnung von Erklärungen, ihre gemeindlichen Aktivitäten einzustellen, gezwungen. Maryam Rostampour (27) und Marzieh Amirizadeh Esmaeilabad (30) sind seit über einem Monat wegen angeblicher „Handlungen gegen die Staatssicherheit" und „Teilnahme an illegalen Versammlungen" im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis gefangen.

Quelle: mit Compass Direct/Übersetzung Open Doors