20.11.2009

Irakische Christen: lange Geschichte mit ungewisser Zukunft (Teil 2)

Gemeinsam gegen die Ungerechtigkeit

Irakische Christen: lange Geschichte mit ungewisser Zukunft (Teil 2)

Gemeinsam gegen die Ungerechtigkeit

ARBILl/IRAK, 20. November 2009 (ZENIT.org).- Eine neue Video-Dokumentation von Katholiken im Irak lädt ein, die Geschichte, Kultur, Märtyrer und Kämpfe einer der ältesten christlichen Gemeinschaften kennenzulernen. ZENIT sprach mit Hank und Diane McCormick , Ko-Initiatoren des Projektes über ihre Anliegen und Träume und die Inhalte der verschiedenen Episoden, der erste Teil dieses Gesprächs erschien gestern.

In der nächsten Episode des Dokumentarfilms über die Situation der Katholiken im Irak erklärt Bischof Jack Ishaak, Dekan der Babel- Hochschule in Arbil-Ankowa das reiche Erbe der 2000 jährigen Geschichte der Gemeinde und die aktuelle Rolle der Religion im täglichen Leben. Zusammen mit anderen Prälaten erforscht er die chaldäische Liturgie und ihre antiken Wurzeln, die bis in die jüdischen Riten von Jerusalem zurückreichen.

Die dritte Episode zeigt, wie der Erfolg der katholischen Erziehung zur Sicherheit für die Zukunft der Christen inmitten von 25 Millionen Muslimen werden kann. Die letzte Episode bietet Zeugnisse von Katholiken, die entführt wurden oder Opfer von Straftaten und religiöser Verfolgung geworden sind, und ihre eigenen Beweggründe erklären, warum sie ihrer zweitausend-jährigen Heimat treu bleiben wollen.

Sie bitten die Weltgemeinschaft zu helfen und zu ermöglichen, dass Christen ihren Flüchtlingsstatus ablegen können. Hank wies darauf hin, dass dieses Projekt eine Reaktion auf den Aufruf zur Ökumene in der Kirche sei und auf den Aufruf des Heiligen Vaters den Christen im Nahen Osten zu helfen.

Aufgrund der Kriege und der zivilen Gewalt, die ständig in den Nachrichten gebracht werden, sagte er, sei es notwendig, dass die Menschen - vor allem die Katholiken - das Bild des nördlichen Iraks sehen, und Geschichten von Katholiken in Aktion sehen und hören.

Jean Abou Khalife, Gründer und Direktor von Charity-TV, ein Apostolat der libanesischen maronitischen Missionare, übernahm die Verantwortung für die Produktion des Videos. Die chaldäisch-katholische Kirche kümmerte sich mittels des chaldäischen Priesterseminars St. Peter in Arbil um den Inhalt und die Regie.

Auf der Tagesordnung

Diane erklärte, dass das Video eine Gemeinschaftsarbeit der Kirchen gewesen sei, die hofften, dass diese Thematik mit Hilfe von unprofessionalen Medien auf die Tagesordnung der Bischofssynode von 2010 für den Nahen Osten gesetzt werde.

Sie erklärte gegenüber ZENIT, dass die Botschaft des Dokumentarfilms, die von Erzbischof Louis Sako von Kirkuk vorgetragen werde, die wichtigsten Punkte aufgreife, die auf der Synode behandelt werden würden. Der chaldäische Erzbischof zentrierte sich auf die Notwendigkeit, dass die Ortskirche sich auf die Zukunft vorbereite und sich der Suche nach ihrer Berufung und Sendung im Norden des Iraks von heute widme, anstatt sich auf die Vergangenheit zu konzentrieren. Das könnten die Iraker nicht alleine bewerkstelligen, jedoch in Gemeinschaft mit der universalen Kirche wäre das möglich.

Hank sagte, dass es ihre Aufgabe sei, im Westen das Bewusstsein für die Ausmaße des Problems zu wecken, um dann die Unterstützung für den Bau von Schulen, Krankenhäusern, Kliniken und anderen Sachen zu erwirken. Irakische Katholiken bilden eine Profi-Klasse. Sie haben die Initiative, Fähigkeiten und den Willen zum Erfolg. Aber durch Krieg wurden sie vertrieben und arbeitslos in einer Wirtschaft, die ihre Zahl nicht aufnehmen kann.

Deshalb braucht es die Investitionen von außen. Die Kirche wird die Synode nutzen, um ihren Teil dazu beizutragen. Wir müssen das unsere dazu beitragen, kooperieren, spenden, und uns aufopfern, um der katholischen Gemeinschaft zu helfen, im Irak zu überleben.

Der erste Teil des Videos ist ab sofort online zu sehen, sobald aber die anderen Episoden bis zum Ende des Monats abgeschlossen werden, wird eine DVD für den Vertrieb produziert.

Von Genevieve Pollock, deutsche Übersetzung von Susanne Czupy