28.11.2009

Japan: Christenschelte durch Spitzenpolitiker - Christentum sei selbstgerecht

Ichiro Ozawa, Generalsekretär der regierenden Demokratischen Partei Japans sieht die auf das Christentum basierende westliche Gesellschaft in einer "Sackgasse"

Japan: Christenschelte durch Spitzenpolitiker - Christentum sei selbstgerecht

Ichiro Ozawa, Generalsekretär der regierenden Demokratischen Partei Japans sieht die auf das Christentum basierende westliche Gesellschaft in einer "Sackgasse"

 

Tokio (idea) – 28. November 2009 - Mit einer abwertenden Bemerkung über das Christentum hat ein hochrangiger japanischer Politiker den Unmut der Kirchen auf sich gezogen.

Für Ichiro Ozawa, Generalsekretär der regierenden Demokratischen Partei Japans, ist das Christentum eine „exklusive, selbstgerechte Religion". Wie die ökumenische Nachrichtenagentur ENI jetzt berichtet, äußerte er sich am 10. November vor Journalisten nach einer Begegnung mit dem Vorsitzenden der Japanischen Buddhistischen Föderation, Yukei Matsunaga. Nach Ozawas Worten befindet sich die auf den Christentum gründende westliche Gesellschaft in einer Sackgasse. Der Islam sei ebenfalls „cliquenhaft", aber nicht so sehr wie das Christentum, zitieren japanische Medien Ozawa. Hingegen lehre der Buddhismus, wie Menschen leben sollten. Die Konföderation Christlicher Kirchen Japans forderte Ozawa in einem Protestbrief auf, seine Äußerungen zurückzuziehen. Sie gründeten auf einem einseitigen Verständnis, schreibt der Vorsitzende der Konföderation, Nobuhisa Yamakita. In dem Bund sind katholische anglikanische und protestantische Kirchen vertreten. Unter den 127 Millionen Einwohnern des buddhistisch-schintoistisch geprägten Japans bilden Christen eine kleine Minderheit von 1,5 Prozent. Rund 600.000, etwa 0,5 Prozent, sind Protestanten. Unter Spitzenpolitikern sind Christen jedoch keine Seltenheit. So ist der seit dem 16. September amtierende Premierminister Yukio Hatoyama Baptist. Sein Vorgänger Taro Aso war Katholik.