16.10.2009

Indonesien: Muslime verhindern christliche Gottesdienste

Jakarta (idea) – 16. Oktober 2009 - In Indonesien verhindern Muslime, dass Christen Gemeindehäuser bauen dürfen. Alternativen gibt es kaum, denn Gottesdienste in Privaträumen sind verboten.

Wie das Hilfswerk Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main) berichtet, haben muslimische Organisationen in der Ortschaft Tangerang nahe der Hauptstadt Jakarta ein Versammlungsverbot für eine baptistische Hausgemeinde erreicht. Mitglieder mehrerer islamischer Vereinigungen hätten Beamte darauf hingewiesen, dass Gottesdienste nicht in einem Privathaus gefeiert werden dürfen. Die behördlich genehmigte Gruppe kommt im Haus ihres Pastors, Bedali Hulu, zusammen. Am 27. September versammelte sich eine Menschenmenge vor dem Haus und verlangte die sofortige Beendigung des Gottesdienstes. Bereits zwei Wochen zuvor drangen Hunderte Muslime in das Haus ein und zwangen die Christen, nach Hause zu gehen. In der Nacht des 19. September setzten Unbekannte ein Gemeindefahrzeug in Brand. Die Baptisten fühlen sich terrorisiert, so der Pastor. Hulu: „Wir wollen seit langem ein eigenes Gemeindehaus, aber die Ortsverwaltung reagiert nicht." In Indonesien muss eine Gemeinde aus mindestens 90 erwachsenen Mitgliedern bestehen. Dem Bau einer Kirche müssen mindestens 60 Nachbarn und die Ortsverwaltung zustimmen. Gemeindeleitern zufolge ist es unter diesen Bedingungen praktisch unmöglich, eine Baugenehmigung zu erhalten. Von den 231 Millionen Einwohnern Indonesiens sind 80 Prozent Muslime. 16 Prozent, etwa 37 Millionen, sind Christen, zwei Prozent Hindus sowie jeweils ein Prozent Buddhisten und Angehörige von Stammesreligionen.