19.10.2009

Kuba: Freiheitsstrafe für Pastor

Pastor Gude Perez wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Der Grund: seine führende Rolle beim Dachverband "Apostolische Reformation" - ein vom Staat unabhängiger Verband von Freikirchen - sowie seine Tätigkeit als Religionslehrer.

Kuba: Freiheitsstrafe für Pastor

Pastor Gude Perez wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Der Grund: seine führende Rolle beim Dachverband "Apostolische Reformation" - ein vom Staat unabhängiger Verband von Freikirchen - sowie seine Tätigkeit als Religionslehrer.

 

 

 

csi/ ms. - 19.10.2009 - Vertreter der internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) sind der Ansicht, dass Pastor Gude Perez am 14. Juli 2009 aus zwei Gründen festgenommen wurde. Erstens, weil er bei der Organisation "Apostolische Reformation" eine führende Rolle innehatte. Zweitens, weil er, seine Frau Kenia und ein weiteres Ehepaar eine Bibelschule gegründet hatten, in der sie ohne staatliche Genehmigung Religionslehrer ausbildeten. Die "Apostolische Reformation" ist ein schnell wachsender Verband von Freikirchen in Kuba. Für das marxistische Regime unter Staatschef Raúl Castro war das Anlass genug, die Entwicklung des Verbands genauer zu beobachten. Außerdem ist der Regierung die Tätigkeit von Kirchenverbänden und Einzelkirchen, die sich selbst verwalten, ein Dorn im Auge. Losgelöst von den staatlich anerkannten Konfessionen haben diese häufig Kontakte zum Ausland.

"Konterrevolutionär"

Die kubanischen Justizbehörden warfen Pastor Perez zum einen "konterrevolutionäre" Aktivitäten vor. Als Vorsteher der Bibelschule wurde ihm zum anderen zur Last gelegt, "Dokumente gefälscht" zu haben sowie einer "illegalen Wirtschaftstätigkeit" nachgegangen zu sein. Perez wurde wegen Dokumentenfälschung und illegaler Wirtschaftstätigkei zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Behörden hatten vorübergehend 20 kubanische Kirchenleiter festgenommen, weil von ihrer Seite Protestaktionen zu befürchten waren. Im kommunistischen Kuba ist die Religionsfreiheit nur auf dem Papier.

Weltweite Kampagne 

Vertreter der Europäischen Union (EU) und internationale Menschenrechtsorganisationen sind der Meinung, dass Pastor Perez zu unrecht eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren ver-büßen muss und dass die Anklagepunkte unhaltbar und fadenscheinig sind. In ihren Augen ist er allein wegen seines christlichen Engagements eingesperrt. Daher ruft CSI gemeinsam mit den Menschenrechtlern dazu auf, sich bei Staatschef Raúl Castro für seine Freilassung einzusetzen. Schließen Sie sich der Protestkampagne an.