19.10.2009

OSZE: Vatikanvertreter beklagt Hass und Gewalt gegen Christen und Andersgläubige

Skeptischer Relativismus nicht wahrhaft tolerant Michaela Koller

OSZE: Vatikanvertreter beklagt Hass und Gewalt gegen Christen und Andersgläubige

Skeptischer Relativismus nicht wahrhaft tolerant

Michaela Koller

 

WARSCHAU, 19. Oktober 2009 (ZENIT.org) Anthony Frontiero vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden hat bei einer OSZE-Tagung in Warschau "allzu häufige Vorfälle von Hass, Diskriminierung, Gewalt und Intoleranz gegenüber Christen und Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften" in den Mitgliedsländern der Organisation kritisiert. Nur in einem Rechtsstaat, der die Menschenwürde achte, sei echte Demokratie möglich, betonte der Vatikanvertreter.

Es bestehe die Tendenz, in Agnostizismus und skeptischem Relativismus die philosophischen Grundlagen der demokratischen Ordnung zu sehen. „Aus demokratischer Sicht werden diejenigen, die sich im Besitz der Wahrheit sehen und an ihr festhalten als unzuverlässig angesehen, nur weil sie überzeugt sind, dass über ihre Überzeugung kein Mehrheitsbeschluss möglich ist, oder das, was für wahr gehalten wird, von politischen Trends abhängen sollte", sagte Frontiero.

Wenn die politischen Aktivitäten nicht von einer absoluten Wahrheit geleitet würden, könnten Ideen und Überzeugungen leicht aus Machtkalkül manipuliert werden. Die Geschichte zeige, dass eine Demokratie ohne Werte leicht im Totalitarismus, ob offen oder leicht verdeckt, enden könne. Das Fehlen von Überzeugungen sei nicht mit Toleranz verwechseln.

Aufrichtige Rücksicht und wahre Toleranz empfahl Monsignore Anthony Frontiero als „bürgerliche Tugenden" zu verinnerlichen. Rücksichtnahme auf den Anderen als eine Person, die Wahrheit sucht und sich um Gutherzigkeit bemüht, führe, im Gegensatz zum Skeptizismus, Gläubige und Andere zu einem gegenseitig bereichernden Dialog.