06.09.2009

Benedikt XVI. wünscht Christen in Laos, Kambodscha und Myanmar Kraft

Während der 20 Jahrhunderte der Kirchengeschichte starben nach Schätzungen rund 43 Millionen Menschen das Martyrium

Benedikt XVI. wünscht Christen in Laos, Kambodscha und Myanmar Kraft

 

 

Während der 20 Jahrhunderte der Kirchengeschichte starben nach Schätzungen rund 43 Millionen Menschen das Martyrium

 

ROM, 7. September 2009 (ZENIT.org).- Im Monat September betet Benedikt XVI. dafür, „dass das Wort Gottes bekannter wird und man es als Quelle der Freiheit annimmt und lebt".

Neben diesem allgemeinen Gebetsanliegen gibt es aber auch ein missionarisches Gebetsanliegen des Heiligen Vaters. Es lautet: „Dass der Heilige Geist die Christen in Laos, Kambodscha und Myanmar in ihren großen Schwierigkeiten die Kraft gibt, ihren Brüdern und Schwestern das Evangelium zu verkünden“.

Während der 20 Jahrhunderte der Kirchengeschichte starben nach Schätzungen rund 43 Millionen Menschen das Martyrium. Die Hälfte davon starb im vergangenen Jahrhundert, gerade in einer Zeit, die den Anspruch erhob, sich durch Toleranz auszuzeichnen. Auch in der heutigen Zeit stoßen Christen in verschiedenen Regionen der Welt auf zahlreiche Schwierigkeiten, wenn es darum geht, ihren Glauben zu leben und zu bezeugen, und sie erleiden Unterdrückung, Missbrauch, Einschränkungen oder vergießen sogar ihr Blut im Namen Christi.

„Die Missionsgebetsmeinung dieses Monats lenkt unseren Blick insbesondere auf drei Länder des großen asiatischen Kontinents: Kambodscha, Laos und Myanmar, wo zwar Anzeichen der Freiheit zu erkennen sind, die Kirche jedoch weiterhin unter der religiösen Verfolgung des vergangenen Jahrtausends leidet oder im Vergleich zu anderen Religionen diskriminiert wird", heißt es in einem entsprechenden Kommentar der Nachrichtenagentur Fides der Kongregation für die Evangelisierung der Völker.

„Wenn wir davon erfahren, dass unsere Brüder und Schwestern täglich dafür leiden müssen, dass sie Katholiken sind, können wir das kaum glauben; doch am Ende beweisen es die Fakten. Diese Brüder und Schwestern sind eine ausgezeichnete Medizin für unseren Glauben, der oft mittelmäßig und bequem geworden ist. Es stimmt, dass man wahrhaftig nur dann liebt, wenn man bereit ist, für das, was man liebt, zu leiden. Deshalb sind Verfolgung und Martyrium weiterhin ein Zeugnis von der heldenhaften Liebe einiger Glieder des Leibes Christi."

Papst Johannes Paul II. schreibt in seinem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Ecclesia in Asia: „Zusammen mit den Bischöfen Asiens appelliere ich an die Brüder und Schwestern jener Kirchen, die unter solch leidgeprüften Bedingungen zu leben haben, ihr Leid mit den Leiden des gekreuzigten Herrn zu vereinen, denn wir wissen ebenso gut, wie sie, daß nur das Kreuz, wenn man es in Glauben und Liebe auf sich nimmt, der Weg zur Auferstehung und zum neuen Leben der Menschheit ist“ (28).

Der Heilige Geist, eine Frucht des Kreuzes Christi, schenkt mit seiner belebenden Präsenz dem Willen jener Menschen Kraft und Stärke, die versuchen, ihre Leben damit zu verbringen, Gott in allem zu gefallen. Für unsere verfolgten Brüder und Schwestern sollten wir deshalb immer um diese Kraft beten. Dieses Geschenk ist ein übernatürlicher Impuls, der nicht nur in dramatischen Momenten wie dem Martyrium Kraft schenkt, sondern auch unter schwierigen Bedingungen im Alltag: bei der Durchsetzung eines konsequentes Verhalten auf der Grundlage der eigenen Prinzipien; beim Ertragen von Beleidigungen und ungerechten Angriffen; bei der Standhaftigkeit angesichts von Missverständnissen und Feindseligkeiten auf dem Weg der Wahrheit und der Aufrichtigkeit.

Unter solchen Bedingungen ist es nicht einfach, die christliche Botschaft anzubieten. Die Versuchung eines verräterischen Schweigens stellt sich oft, wenn man dadurch Leiden vermeiden kann. Doch die Liebe ist stets größer als die Angst.

Wir müssen für unsere Brüder und Schwestern beten, damit für sie die Worte des heiligen Paulus wahr werden: „Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2 Kor 12,10).

Dieses Kraft, die aus dem Leiden entsteht, ist ein Geschenk Christi durch seinen Geist. Dieses Zeugnis von Mut und Treue angesichts der Verfolgung hat ein immenses apostolisches Potential.

Papst Benedikt XVI. würdigte jene Katholiken, die für ihren Glauben bereit sind, Leid auf sich zu nehmen: „Mit besonderer geistlicher Nähe denke ich auch an jene Katholiken, die dem Stuhl Petri ohne Kompromisse treu bleiben und dafür manchmal sogar großes Leid in Kauf nehmen. Die ganze Kirche bewundert ihr Beispiel und betet dafür, dass sie die Kraft haben standzuhalten, in dem Wissen, dass ihre Bedrängnisse Quelle des Sieges sind, auch wenn sie im Augenblick als Niederlage erscheinen mögen.“ (Angelus, 26. Dezember 2006)

In diesem Sinn heißt es im Kommentar zur missionarischen Gebetsmeinung abschließend: „Wir dürfen gewiss sein, dass wenn wir auf das Wort Jesu gründen, wenn wir von ganzem Herzen bitten, empfangen werden. Wir bitten den Heiligen Geist für unsere Brüder und Schwestern: Er möge sie im Schmerz, in den Schwierigkeiten und in der Verfolgung stützen, damit sie Zeugen der Liebe Gottes und seines Friedens sind.“