11.09.2009
Usbekistan: Leiter der Baptisten und Kollegen drohen bis zu drei Jahre Haft
AKREF/jj – 11.9.2009 - Pavel Peichev, der Vorsitzende des usbekischen Baptistenbundes und zwei seiner Kollegen drohen bis zu drei Jahre Haft. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie Kinder auf einem von den Baptisten organisierten Sommerlager gegen ihren und ihrer Eltern Willen im christlichen Glauben unterrichtet haben. Weiters wird ihnen Steuerhinterziehung vorgeworfen. Einer der Beschuldigten, der Verantwortliche des Sommerlagers Dmitri Pitirimov, erklärte gegenüber Forum 18, dass der Baptistenbund als religiöse Organisation steuerbefreit ist. Als Leiter des Kinderlagers „Freude“ betont er, dass die in der Anklageschrift genannten Eltern, die vermutlich unter Druck gegen die Baptisten ausgesagt haben, sehr wohl wussten, dass sie ihre Kinder in ein Lager der Baptisten schickten, wo sie aus der Bibel unterrichtet würden. Die Eltern haben auch Dokumente unterschrieben, um die Teilnahme ihrer Kinder zu bestätigen. Neben dem Vorsitzenden des Baptistenbundes und Dmitri Pitirimov ist auch Yelena Kurbatova angeklagt, die für die Buchhaltung des Baptistenbundes verantwortlich ist. Das Datum der Gerichtsverhandlung ist noch nicht bekannt.
In Usbekistan herrscht generell ein Klima der Unterdrückung friedlicher Religionsausübung durch Razzien, Beschlagnahme religiöser Literatur und Bestrafung der Teilnahme an religiösen Aktivitäten. Im Juni wurden 21 Moslems, Anhänger des verstorbenen islamischen Theologen Said Nursi, in getrennten Verfahren in Samarkand und Khorezim zu Kerkerstrafen zwischen fünf und elf Jahren verurteilt. Abgesehen davon wurden zahlreiche Mitglieder von Minderheitsgemeinschaften zu je 15 Tagen Arrest verurteilt, darunter mehrere Protestanten und Zeugen Jehovas.
Quelle: Forum 18 News Service, Oslo
Übersetzung: AK Religionsfreiheit der Evangelischen Allianz