18.09.2009
Gazastreifen: Wie geht es Pauline Ayyad?
OD - 18. September 2009 - Vor zwei Jahren wurde Pauline Ayyads Mann im Gazastreifen brutal von Unbekannten ermordet. Wie geht es der dreifachen Mutter heute?
Vor einiger Zeit besuchte sie Gary Foster, der unsere Traumaseminare in den Palästinensergebieten durchführt. Paulines Mann Rami wurde am 6. Oktober 2007 im Gazastreifen entführt und aus nächster Nähe erschossen. Sein Körper wies zudem mehrere Stichverletzungen auf. Seine Frau war zu dieser Zeit mit dem dritten Kind schwanger. Die kleine Sama (arab. Himmel) wurde am 4. Februar 2008 geboren. Rami leitete in Gaza den Buchladen der Palästinensischen Bibelgesellschaft (Jerusalem). Mehrfach erhielt er anonyme Morddrohungen. Zweimal verübten Unbekannte Bombenanschläge auf den Buchladen, zuletzt sechs Monate vor seinem Tod. Islamisten beobachten seit langem das Engagement der wenigen Christen im Gazastreifen. Einige Christen sind mit Beginn des Gazakrieges im Dezember 2007 aus dem Gazastreifen geflohen. Auch Pauline lebt heute an einem sicheren Ort außerhalb der Region.
Ankommen im neuen Leben
„Ihre Söhne George und Wisam sind sehr lebhafte Kerlchen, mit viel Energie“, erzählt Gary Foster schmunzelnd nach seinem Besuch im Haus der Witwe. Pauline durchlebte in der Vergangenheit mehrere Trauerphasen – Schock, Wut, große Einsamkeit. Langsam komme sie in einer neuen Lebensphase an. Pauline wird unterstützt, doch in ihrer Kultur sei es schwer, ohne die Hilfe eines Ehemannes auszukommen. Sie erzählte, dass die Erinnerungen an die Umstände von Ramis Tod noch schwer auf ihr lasten. Manchmal fühle sie sich schuldig, wenn sie nicht dran denken oder sich auf ihr neues Leben konzentrieren will.
Babysitter gesucht
Vor einiger Zeit besuchte sie ihre Familie aus dem Gazastreifen. Es war nicht einfach, eine Reiseerlaubnis zu bekommen. Pauline tat der Besuch gut, denn es ist schwer, von ihren Eltern und Geschwistern getrennt zu sein. Mit ihren Schwiegereltern hält sie den Kontakt und sie hat auch nette Nachbarn. Gary erzählt, dass sie dringend jemanden benötigt, der auf die Kinder aufpasst, während sie arbeitet. Pauline wünsche sich dafür eine junge Christin oder einen jungen Christen. Doch es seit nicht einfach, unter den wenigen Christen in ihrer Gegend jemanden zu finden. Der Todestag von Rami im Oktober rückt näher und damit auch die Erinnerungen an ihren Mann und die Umstände seines Sterbens. Denken wir an Pauline und die Kinder. Der Gazastreifen und dem Westjordanland sind Länder in der dreijährigen Gebetskampagne „Gefährlicher Glaube“: 10 Minuten pro Woche beten für verfolgte Christen in islamischen Ländern. Bestellung des Sonderheftes „Iran – Jesus öffnet Türen“ und Anmeldung zur Gebetskampagne unter www.opendoors-de.org